Verbrauchertäuschung

Vorsicht bei Mehrkornbrot?

23. Apr. 2017 von

Mit knapp 300 verschiedenen Brotsorten in Deutschland, stehen wir beim Bäcker jeden Morgen vor der Qual der Wahl. Für eine möglichst gesunde Ernährung wählt man am besten ein Vollkornbrot. Aber Vorsicht: Viele Mehrkornbrote werden mit Malz- oder Sirup dunkel gefärbt und machen so auf „gesund“.

Was ist Vollkorn?

Die Bezeichnung „Vollkorn“ ist gesetzlich geregelt. Brote und Brötchen, deren Getreideanteil zu mindestens 90 % aus Roggen- oder Weizenvollkornerzeugnissen besteht dürfen als Vollkornprodukte deklariert werden. Durch ihren hohen Ballaststoff- und Vitaminanteil sind Brote aus Vollkorn viel gesünder als reine Weizenborte.

Vollkornprodukte müssen nicht – wie oft fälschlicherweise angenommen – ganze Körner enthalten. Die Getreidekörner können zu Mehl oder Schrot verarbeitet werden. Vollkornmehl kann also genauso fein gemahlen sein wie normales Haushaltsmehl, es enthält dabei aber alle Bestandteile des Korns – heißt Schale, Mehlkörper und Keimling.

Mit Malz dunkler geschummelt!

Doch: Eine dunkelbraune Färbung oder eine körnige Kruste sind leider keine eindeutigen Indizien für Vollkornprodukte.

Viele Mehrkornbrote sehen aufgrund ihrer dunklen Färbung nach Vollkorn aus und machen so auf „gesund“, bestehen aber lediglich aus drei verschiedenen Getreidearten – meist Roggen, Weizen und Dinkel. Ob das verwendete Mehl dabei aus Vollkornerzeugnissen stammt ist nicht gesagt. Zwar ist es gesetzlich verboten Brot zu färben, damit es gesünder aussieht – Malz- oder Mehrkornbrote werden dennoch gerne mit Malz oder Sirup ein paar Nuancen dunkler geschummelt, jedoch aus Geschmacksgründen.

Ungesund werden die Brote dadurch nicht, für den Verbraucher ist es aber eine Täuschung!