Nahende Mückenzeit

So zeigst du den Plagegeistern die kalte Schulter

28. Apr. 2015 von

Sommerzeit bedeutet endlich wieder Kleidchen und kurze Hosen, Sonnencreme als ständiger Begleiter und Eiscreme als bevorzugter Nachtisch, Festivals, Flip-Flops und Grillen am See.

Gerade bei solchen Aktionen heißt Sommerzeit aber leider auch: Mückenstiche! In Deutschland sind aktuell mehr als 100 verschiedene Mückenarten unterwegs – für die meisten von ihnen ist im Sommer Paarungszeit, während der sie besonders viel Durst haben.

Besonders stechfreudig sind die Mückenweibchen. Die anstehende Eiablage sorgt dafür, dass sie für ihre Eier bestimmte Eiweiße aus dem Blut andere Tiere oder eben Menschen benötigen – selbst können sie es nämlich nicht produzieren und müssen somit andere stechen, um sich überhaupt vermehren zu können.

Nicht alle gleich gefährdet

Nicht alle Menschen sind jedoch gleich beliebt bei Stechmücken: Schwangere werden beispielsweise häufiger gestochen als andere Frauen, gleiches gilt für dickere Menschen mit höherer Körpertemperatur als Schlanke. Angeblich soll der Konsum von Bier und Knoblauch vor Mückenstichen schützen, bis jetzt hat das aber leider noch keine wissenschaftliche Studie bestätigt. Aber woran liegt es, dass manche Menschen öfter gestochen werden als andere?

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nur rund 20 Prozent der Menschen perfekte Mückenopfer sind. Die Gründe dafür sind zahlreich. Als erstes müssen die Mücken ihre Opfer einmal finden. Dabei hilft ihnen Kohlendioxid, Mücken können dieses Gas mit ihren feinen Riechorganen aus einer Entfernung von bis zu 50 Metern wahrnehmen und riechen so, wo sich ihre nächste Blutquelle gerade aufhält. Das Opfer verrät sich also mit jedem Atemzug.

Aber nicht alle, die atmen, werden gleich häufig gestochen. Es muss also noch mehr Gründe geben, warum gewisse Menschen eher den Stechmücken zum Opfer fallen. Naheliegend ist, dass sich ihr Blut von dem anderer Menschen unterscheidet. Studien zeigen, dass vor allem Menschen mit Blutgruppe 0 sehr anziehend auf Mücken wirken. In einem Versuch wurden Menschen mit dieser Blutgruppe doppelt so häufig gestochen als Menschen mit Blutgruppe A.

Die Blutgruppe B lag zwischen den anderen beiden Blutgruppen was die Beliebtheit bei Stechmücken angeht. Aber woher wissen die Mücken, welche Blutgruppe ihr Opfer hat? Auch das kann die Wissenschaft beantworten: Ungefähr 85 Prozent alles Menschen zeigen ihre Blutgruppe über ein bestimmtes chemisches Signal auf der Haut: Die 15 Prozent, die dieses Signal nicht aussenden, werden von Mücken in Ruhe gelassen und sind für die praktisch unsichtbar, unabhängig von ihrer Blutgruppe.

Das lehrt Mücken das Fürchten

Bestimmte natürliche Mittel helfen, Mücken fern zu halten und das Risiko, gestochen zu werden, zumindest ein wenig zu vermindern. Chemische Sprays enthalten oft ungesunde Inhaltsstoffe und riechen unangenehm auf der Haut. Diese Hausmittel und Helfer aus der Natur sind besser geeignet:

Tomaten

Die Blätter der Tomatenpflanze riechen sehr stark, das mögen Mücken nicht. Darum möglichst viele Tomaten vor die Fenster setzen. Auch andere Pflanzen mit starkem Eigengeruch helfen, etwa Basilikum oder Katzenminze.

Walnuss

Früher haben Bauern Walnussbäume neben ihre Misthaufen gepflanzt. Denn auch seine ätherischen Öle vertreiben Stechmücken!

Ätherische Öle

Alternativ zum Pflanzen-Aufstellen epmfiehlt sich, sich mit ätherischen Ölen einzureiben oder den Duft mit Hilfe von Kerzen oder Duftlämpchen zu verteilen. Besonders geeignet sind Zitronella-Öl und Essenzen aus Lavendel und Katzenminze. Weihrauch, als Räucherstäbchen im Garten eingesetzt, vertreibt die ungebetenen Gäste ebenfalls zuverlässig. Da die Mücken auch von Schweiß angezogen werden, sollte man immer ein feuchtes Tuch bei sich haben, damit man sich den Schweiß abwischen kann, am besten einen nassen Waschlappen, der mit einem ätherischen Öl versehen ist, wie Zitrone oder Minze. Das kühlt auch die Haut sehr gut, wenn die Feuchtigkeit verdunstet.

Außerdem ist die Haut dann immer mit den Ölen versehen. Beim direkten Anwenden der Öle auf der Haut ist jedoch Vorsicht geboten: Viele Menschen reagieren auf die pure Anwendung von ätherischen Ölen allergisch! Besser einige Tropfen des Öl in ein Körperöl – etwa Kokosöl – geben und so auf die Haut auftragen.

Fallen stellen

Damit die Stechmücken gar nicht erst ins Haus – und somit ins Schlafzimmer – gelangen, sollten bereits die Türen und Fenster entsprechend geschützt werden. Am besten funktioniert das mit Fliegengittern. Bei einer besonders starken Plage hilft ein Moskitonetz über dem Bett. Gartenbesitzer sollten die Regentonne abdecken, denn darin vermehren sich die Tiere. Im Gartenteich helfen Fische oder Frösche, den Bestand von Stechmücken in Schach zu halten.

Die richtige Kleidung wählen

Auch die Wahl der richtigen Kleidung kann helfen, sich Mücken vom Leib zu halten. Helle, weite Kleidung hat sich hier bewährt, denn durch weite Kleidung können die Mücken weniger gut durchstechen als wenn der Stoff eng auf der Haut aufliegt. Dunkle Kleider ziehen Mücken an, besonders gelbe und orange Töne.

Diese Insektenschutzmittel sind von der Stiftung Warentest als „gut“ oder „befriedigend“ bewertet worden: