Umwelt

So gelingt Dein Zero-Waste Einkauf

29. Mai 2017 von

Trotz Recycling und neuen Technologien produzieren wir Jahr für Jahr mehr Abfall. Dabei könnte jeder von uns helfen, diesem Trend entgegenzusteuern. Erfahre hier, wie Du als Anfänger oder Fortgeschrittener dank Zero-Waste-Einkauf dazu beitragen kannst, die Welt vor Müllhalden zu bewahren.

Laut aktuellen Studien von „Eurostat” produziert jeder Deutsche 625 Kilogramm Haushalts- und Verpackungsabfall pro Jahr und liegt dabei auf Platz fünf in Europa.

Kein Wunder, denn im Supermarkt gibt es praktisch nichts, was nicht verpackt ist. Verpackungen sollen oftmals hygienischen Schutz bieten oder die Produkte vor Transportschäden bewahren. Für unbeschädigte und keimfreie Produkte bezahlt die Umwelt jedoch einen hohen Preis …

Die Welt versinkt im Müll

Verpackungen verbrauchen bei ihrer Herstellung Unmengen von Ressourcen und produzieren Müll. Ganze 3.5 Millionen Tonnen davon landen weltweit täglich auf Müllhalden, die Landschaft und Meere verschmutzen.

Um die Welt vor Müllbergen zu bewahren, haben sich Zero-Waste-Bewegungen zur Aufgabe gesetzt, die Bevölkerung auf die Müllproblematik zu sensibilisieren und sie bei der nachhaltigen Abfallreduktion zu begleiten. Dabei wird primär ein minimalistischer Lebensstil im Sinne von: „Wenn Du nichts kaufst, produzierst Du auch keinen Müll“ befürwortet.

Frage Dich deshalb bei jedem Einkauf, ob Du das Produkt auch wirklich brauchst oder leihe Dir beispielsweise Gegenstände, statt sie zu kaufen.

Zero-Waste Einkauf für Anfänger

1. Stoffbeutel statt Plastik- und Papiertüten

Mittlerweile sind Plastik- und Papiertüten in den meisten Supermärkten nur noch gegen eine Gebühr erhältlich und aus recyclebaren Materialien produziert.

Doch zur Herstellung von recycelbaren Plastiktüten wird bisland noch mehr Energie gebraucht als für konventionelle Plastiktüten. Zudem steht die Anbaufläche für die Bio-Plastik-Rohstoffe in Konkurrenz zur Anbaufläche für Nahrungsmittel.

Und auch Papiertüten sind ebenfalls keine optimale Lösung. Denn auch sie verbrauchen zur Herstellung deutlich mehr Energie. Zudem werden sie weniger wiederverwendet, da sie weniger robust sind und somit schneller reißen.

Deshalb ganz wichtig: immer den Jutebeutel beim Einkauf dabei haben! Mehr zum Thema:

Sind Papiertüten wirklich umweltfreundlicher als Plastiktüten?

2. Obst- und Gemüse lose kaufen

Das absurde: oft ist gerade Bio-Obst und Bio Gemüse in Folien eingepackt. Der zusätzliche Plastik dient dabei lediglich als Unterscheidungsmerkmal zum üblichen Obst-und Gemüse.

Greife deshalb in Supermärkten wann immer zu losem Obst und Gemüse und packe sie in ein „Veggie Bag” oder lege sie ohne Verpackung in deinen Einkaufskorb.

Die wohl beste Akternative ist jedoch der Besuch beim Wochenmarkt. Dort erhältst du frische Bio-Lebensmittel ohne zusätzliche Verpackung.

3. Eine große statt viele kleine Packungen kaufen

Das gilt für Lebensmittel wie auch für Kosmetika. Bei Deine Reisevorbereitung gilt: Fülle Deine Produkte in Abfüllbehälter ab statt Mini-Versionen von Shampoo, Duschgel oder Gesichtscreme zu kaufen.

4. Joghurt im Glas

Kaufe dein Joghurt im Glas statt im Plastikbecher. Denn Glas kann wunderbar recycelt werden und verursacht im Vergleich zu Plastik die Hälfte des CO2-Ausstoßes.

5. Mehrwegflaschen statt Plastikflaschen

Auch bei Getränken solltest Du Einwegflaschen durch Mehrwegflaschen ersetzen. Am besten du setzt auch hier auf Glasflaschen. Warum? Alle Infos findest du hier:

Ökobilanz: So viel CO2 sparen Mehrwegflaschen

Zero-Waste-Einkauf für Fortgeschrittene

1. Thermobecher und Tupperware

Packe morgens Deinen Thermobecher und Tupperware ein. Entweder Du bereitest dir Deinen Kaffee und Mittag gleich zu Hause selber vor oder Du lässt dir Kaffe und Lunch beim Take-Away direkt in Deine eigene Behäler abfüllen.

2. Kaufe bei Zero-Waste-Märkten ein

Zero-Waste-Supermärkte kommen ganz ohne Verpackung aus. Das Prinzip: Du nimmst Deine Behälter mit und füllst die Lebensmittel sowie Kosmetika vor Ort ab. Eine Übersicht über die Läden findest du hier.

3. Verzichte auf Online-Shopping

Um die Ware auf ihrem Transportweg zu schützen wird sie in Schaumstoff, Luftpolsterfolie, Styropor sowie jede Menge Plastik und Karton verpackt. Vermeide deshalb, online einzukaufen und erspar Dir somit eine große Menge Müll.

4. Setze auf feste Shampoos sowie Seifen

Eine ganz schön große Menge Plastik lässt sich einfachdurch Shampoos und Seifen in fester Form vermeiden. Auch beim Reisen sind sie ein praktischer Begleiter und passen in jedes Handgepäck.

5. Für Frauen: Menstruationsbecher statt Tampons und Binden

Im Durchschnitt verbraucht eine Frau im Leben rund 16.800 Tampons oder Binden, die auf Müllhalden oder in der Kanalisation landen. Menstruationsbecher und waschbare Stoffbinden sind hierbei die Alternative zu plastikverpackten Tampons und Binden.