Dickmacher Nagellack?

Schädliche Weichmacher im Nagellack

24. Nov. 2015 von

Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebniss, dass viele Nagellacke Weichmacher enthalten. Diese Stoffe bringen den Hormonhaushalt durcheinander – und erhöhen das Risiko für Fettleibigkeit.

Der Winter steht vor der Tür und unsere Nägel glänzen gerne in Bordeaux- und Brauntönen: Lackierte Nägel sind immer in. Forscher wollen nun in einer neuen Studie herausgefunden haben, dass es sich lohnt, auf die Inhaltsstoffe der Lacke zu achten. Denn viele davon enthalten Weichmacher, konkret Triphenyl Phosphat, kurz TPHP.

Dieser Stoff wird auch zur Herstellung von Plastik verwendet und kann im menschlichen Körper dazu führen, dass der Stoffwechsel durcheinanderkommt und wir zunehmen. Ein Forscherteam der Duke University in Durham (North Carolina) und der US-amerikanischen Environmental Working Group hat insgesamt 3000 Nagellacke untersucht. Mehr als die Hälfte davon enthielten TPHP.

Im Urin von 26 Frauen, die sich mit diesen Lacken die Nägel lackiert hatten, war der nachgewiesene Gehalt von TPHP deutlich erhöht. Laut Forschern sorgt der Stoff dafür, dass die Haltbarkeit des Nagellacks erhöht wird. Unter anderem davon betroffen sind Nagellacke der Marken Essie, Maybelline und Sally Hansen.

Es ist nicht neu, dass sich in vielen Kosmetikprodukten leider auch Stoffe finden, die den menschlichen Stoffwechsel durcheinander bringen können. Bereits im Juli 2013 veröffentliche der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) eine Studie, die zeigte, dass ein Drittel der verkauften Kosmetika in Deutschland hormonell wirksame Stoffe enthalten. Eine Folge davon ist beispielsweise Übergewicht.

Diese chemischen Stoffe greifen in den Hormonhaushalt ein und können dort Stoffwechselstörungen verursachen. Einer dieser Stoffe, der auch in Kosmetikprodukten enthalten sein kann, ist Bisphenol A. Er ist dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich und kann deshalb in zu hoher Dosis die männliche Fruchtbarkeit einschränken oder zur Fehlbildung der männlichen Genitalien von Babys führen. Um zu vermeiden, zu viele solcher chemischen Stoffe zu sich zu nehmen, sollte so gut wie möglich auf Fertigprodukte, Wasser aus Plastikflaschen und unnötige Kosmetika verzichtet werden.

Was die Nagellacke angeht, so gibt es immerhin einen Lichtblick: Die Marke „Logona“ bietet Lacke an, die von „Öko-Test“ mit dem Testurteil „sehr gut“ ausgezeichnet wurden. Wer sicher gehen will, dass sich im Lieblingsprodukt keine hormonell aktiven Stoffe befinden, scannt mit der Codecheck-App den Barcode eines Nagellacks ein und weiß innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob hormonell wirksame Chemikalien enthalten sind.

Alternative Nagellacke

Es gibt verschiedene Versuche, Nagellack weniger giftig zu machen: Sogenannte „Free“-Nagellacke sind frei von bestimmten Chemikalien, wobei der Hersteller entscheidet, welche das sind: Nagellacke, die sich „3-Free“ nennen, verzichten meistens auf Phtalate, Formaldehyd und Toluol, „4-Free“ und „5-Free“-Lacke kommen in der Regel zusätzlich ohne Campher, Formaldehyd-Harze und/oder Kolophonium aus. Einige Hersteller bieten sogar „7-Free“-Lack an, der zudem tierversuchsfrei und vegan ist.

Zwar ist nicht alles, was auf der Inhaltsstoffliste der folgenden Nagellacke steht, harmlos, wir können diese Produkte aber dennoch guten Gewissens empfehlen: