Stiftung Warentest

Schadstoffe in Baby-Milchpulver gefunden

23. Juni 2016 von

Mütter greifen aus verschiedenen Gründen auf Ersatznahrung zurück – das entgegengebrachte Vertrauen in die Produkte ist groß. Stiftung Warentest hat nun 15 Baby-Anfangsmilch-Produkte getestet. Das Ergebnis: Acht Produkte sind „gut“. Die Anfangs­milch einer Drogeriekette wurde jedoch mit mangelhaft bewertet.

Die Testergebnisse

In der mit „mangelhaft“ durchgefallenden Anfangsmilch eines Drogeriemarkts wurde eine bedenkliche Menge an Glycidyl-Estern festgestellt. Stiftung Warentest: Diese „[...] entstehen, wenn Fett raffiniert wird – und aus denen während der Verdauung das wahr­scheinlich krebs­er­regende Glycidol wird.“ Zwar gebe es keine gesetzliche Höchst­grenze für Glycidyl-Ester, da aber solche erhöhten Gehalte vermeid­bar seien, hätte nur ein mangelhafte Bewertung gegeben werden können.

Sechs weitere Produkte wurden von Stiftung Warentest mit einem „befriedigend“ abgewertet. In zwei Nahrungsmitteln wurden beispielsweise erhöhte Mengen an 3-MCPD-Ester nachgewiesen. Da das Krebsriskio durch das Bundesinstitut für Risikobewertung als geringer als bei Glycidyl-Estern eingeschätzt wird, erhielten die Produkte auch ein „befriedigend“.

In einer weiteren Milch wurde auffällig viel Chlorat gefunden. „Es kann etwa über Desinfektions­mittel, die Molkereien verwenden, ins Produkt gelangen und die Jodaufnahme in der Schild­drüse hemmen“, schreibt Stiftung Warentest.

Projektleiter Jochen Wettach zu den Ergbnissen: „Schad­stoffe haben wir leider in allen Produkten gefunden. Bedenk­lich sind hier insbesondere die bei der Fett­raffination entstehenden krebs­verdächtigen Stoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Leider sind diese gegen­wärtig noch nicht voll­ständig vermeid­bar; sie lassen sich jedoch immerhin minimieren.“

Das gute Ergbnis zum Schluss …

Ernährungs­physiologisch schnitten alle Produkte gut ab und auch krankmachende Keime wurden nicht gefunden.

Das volle Testergebnis findet ihr hier zum Download oder im Handel