Schönheits-Phobie

Porexia

30. Aug. 2015 von

Nein, es handelt sich hier nicht um die Angst vor Hintern, sondern um eine weitere angebliche Problemzone des (weiblichen) Körpers: Die Gesichtsporen. Es würde uns ja auch totlangweilig werden, hätten wir nicht ständig irgendetwas an unserem Äußeren auszusetzen und zu optimieren.

Die Haut braucht Sauerstoff

Weltmeister in Körperoptimierung sind ja die USA, dort wurde auch die Bezeichnung „Porexia“ kreiert, die Angst vor vergrößerten Gesichtsporen. Klar, so eine Nahaufnahme einer trichterförmigen Talgdrüse ist schon etwas unheimlich, aber das haben Nahaufnahmen auch ein wenig an sich. Anstatt die Poren mit Make Up zu zu spachteln, sollte man sich jedoch klar machen, dass die Haut durch diese Luftlöcher atmet.

Und was passiert mit einem, wenn der Sauerstoff ausbleibt? Eben. Trotzdem, wir verstehen, dass große, womöglich dunkle Punkte im Gesicht belastend sein können. Obwohl die Größe der Talgdrüsen genetisch bedingt ist, gibt es Mittel und Wege, trotzdem eine schöne Haut zu haben.

Haut immer gut reinigen, aber nicht übertreiben

Masken aus säurehaltigen Produkten wie Tonerde, Getreideextrakte und Fruchtsäure haben eine positive Wirkung auf großporige Haut. Sind die Ausführungsgänge der Poren verstopft, kann der Talg nicht abfließen, was die Großporigkeit noch verstärkt. Hier sollen stark entfettende Gels, Gesichtswasser und leichte, fettarme Pflegecremes weiter helfen.

Viele der Gesichtsreinigungsbürsten, welche mit Ultraschall arbeiten, haben extra Aufsätze für große Poren. Von zu häufigem Reinigen der Haut mit möglicherweise aggressiven Mitteln ist jedoch abzuraten. Die Haut wird dadurch nur ausgetrocknet, was die Talgdrüsen dazu veranlasst ihre Produktion anzukurbeln, das Resultat ist genau das, was man eigentlich nicht will: Eine fettige und grobporige Haut.

Es gibt keine Wunder

Die schlechte Neuigkeit zuerst: Kein Mittel der Welt kann die einmal geweiteten Poren wieder schrumpfen lassen. Was die Pflegeprodukte machen, wenn von „Verfeinerung der Poren“ die Rede ist, ist lediglich eine optische Verkleinerung zum Beispiel durch mattierende Pigmente oder Silikone.

Lotionen oder Tonic mit zusammenziehenden Wirkstoffen wie Hamamelis-Extrakt ziehen die Poren zwar vorübergehend zusammen, da die Haut diese Stoffe aber abbaut, ist die Wirkung nicht langanhaltend. Talg-kontrollierende Pflegeprodukte drosseln die Produktion der Talgdrüsen und sind durchaus sinnvoll. Und, wir ahnten es schon lange: Rauchen fördert die Talgproduktion und damit die Entwicklung von großporiger Haut.

Zuletzt die gute Nachricht: Fettige Haut ist elastischere Haut und bekommt deshalb später Falten. Also, was darf’s sein: Schwarze Punkte oder Falten?