Der Film „A Plastic Ocean“ macht die Katastrophe sichtbar

Plastik im Meer: So schlimm ist es tatsächlich

29. März 2016 von

Es sind bedrückende, dramatische Bilder, die das Team von A Plastic Ocean für ihren Film eingefangen hat. Aufnahmen von riesigen Mengen Mülls an der Meeresoberfläche, auf dem Meeresgrund, an den Ufern und Stränden. In Plastikschlaufen gefangene Robben und verendende Seevögel. Es ist nicht nur die Visualisierung eines unüberschaubaren Problems. Es ist das Sichtbarmachen einer globalen Katastrophe.

Als die Meeresbiologin Jo Ruxton vor einigen Jahren eine Forschungsreise zur größten Plastikinsel des Pazifik, dem Great Pacific Garbage Patch unternimmt, findet sie nicht die erwartete feste, zusammenhängende Masse an Plastik. Vielmehr entdecken die an der Expedition beteiligten Wissenschaftler kleinste Plastikpartikel, die frei im Wasser treiben. Jo Ruxton kehrt zurück und wird zur Produzentin des bisher aufwändigsten Films über die Plastikkatastrophe in unseren Meeren: A Plastic Ocean

Acht Millionen Tonnen. Pro Jahr.

Acht Millionen Tonnen Plastik landen jährlich in unseren Weltmeeren. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Teil unseres benutzten Einweg-Plastiks tatsächlich dem Recycling zugeführt wird. Der Rest findet seinen Weg in die Meere, wird dort zerkleinert und landet so auch in den Mägen von Fischen, Meerestieren und Seevögeln.

In einer Einstellung des kurzen Trailers zu A Plastic Ocean ist die Aktivistin Tanya Streeter in einem Gespräch: „Wenn das Plastik in der Nahrungskette für Delfine ist,“ stellt sie fest, „dann ist es auch in unserer, oder nicht?“ In einer anderen fährt die Kamera über Plastikmüll am Meeresboden. „Dies hier verrottet nicht,“ erklärt einer der Expeditionsteilnehmer. „Es wird nirgendwo hingehen.“ In einer weiteren Filmsequenz ist zu sehen, wie Süßkartoffeln und Zuckerrohr auf riesigen Plastikmüllbergen angebaut werden. Es ist abstoßend. Umso wichtiger ist es für uns, diese Aufnahmen zu sehen.

Aufklärung und Lösungsansätze

Der Trailer soll aufrütteln, der Film A Plastic Ocean will aber vor allem aufklären. Vier Jahre war das Team aus Meeresbiologen, Wissenschaftlern, Sporttauchern, Filmern und Aktivisten unterwegs, um ein möglichst umfassendes Bild von den Ausmaßen der Plastikkatastrophe zu gewinnen. Gedreht wurde an 20 verschiedenen Orten der Welt. Das Team liefert im Film nicht nur genaue Analysen, wie sich der Plastikmüll auf das Ökosystem in unterschiedlichen Teilen der Welt auswirkt. Es geht auch auf mögliche Lösungen ein und stellt insbesondere zwei Ansätze vor, um die riesigen Mengen Plastikmülls wieder aus den Ozeanen herausfiltern zu können. Unterstützt wurde das Projekt von namhaften Organisationen wie z.B. Sea Sheperd, Greenpeace und dem NaBu.

In Kürze soll der Film verbreitet werden und dabei ein möglichst großes Publikum erreichen. Wer sich für A Plastic Ocean interessiert, kann sich auf der Website des Projekts in den entsprechenden Newsletter eintragen.

„Veränderung ist möglich. Sie beginnt mit uns“...

…hören wir ein Mitglied des Teams am Ende des Trailers sagen. Die Aufnahmen zeigen eindrücklich: Allein mit einer Reduzierung des eigenen Plastikmülls ist es nicht getan. Aber jede große Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt.

Über Ideen zu Vermeidung und Reduzierung von Plastik berichtete codecheck ausführlich (Link führt zum ersten Teil der mehrteiligen Tipps zum Plastikverzicht).