Natürlich schöne Haarfarbe

Pflanzenhaarfarben – so gehts!

27. Mai 2015 von

Beim Haarefärben muss nicht immer Chemie mit im Spiel sein. Wir zeigen, welche Pflanzenhaarfarben es gibt und wie einfach die Anwendung ist.

Wer kennt das nicht: Auf dem Kopf wuchern die Haare in einem langweiligen Straßenköterton, es fehlt an Glanz und Struktur. Eine Veränderung muss her! In der Drogerie gibt es Haarfarben zum selber Färben en masse, falls das Geld für den Friseur knapp ist. Chemische Haarfarben trocknen die Haare allerdings stark aus, vor allem, wenn mehr als eine Anwendung nötig ist.

Gerade bei starken Farbveränderungen oder Blondierungen ist das ja der Fall. Wer seinen Haaren trotzdem auf die sanfte Weise eine Veränderung schenken möchte und nicht auf Farbvielfalt und Brillanz verzichten will, ist mit Pflanzenhaarfarben gut beraten. Wir zeigen, welche es gibt und wie einfach die Anwendung ist.

Gar nicht chemisch

Meistens wird für Pflanzenhaarfarben Henna verwendet. Pures Henna ist entgegen dem allgemeinen Glauben farblos und nicht Rot. Es färbt die Haare also nicht, kräftigt sie aber und macht sie wunderschön glänzend. Es ist das rote Henna, das den Haaren den typischen Kupferton verleiht. Es gibt aber noch viel mehr Färbepflanzen, die gebräuchlichsten sind etwa Kamille für Blondtöne, Weizen, Kurkuma und Walnussschalen für Braunnuancen.

Kühlere Töne wie etwa Burgunder werden erreicht, indem beispielsweise Indigo beigemischt wird. Der Vorteil von pflanzlichen Haarfarben: Die Farbe legt sich wie ein Schutzmantel um die Haare und sorgt so für Glanz und Griffigkeit.

Im Gegensatz zu vielen chemischen Colorationen dringen Pflanzenhaarfarben nicht in die Haarfaser ein, um die Farbe zu verändern. Das ist einerseits nicht nur viel gesünder und schonender für die Haare, sondern lässt auch Platz zum Spielen: Je öfter die Haare pflanzlich gefärbt werden, umso satter wird der gewünschte Ton – ähnlich wie beim Malen mit Wasserfarben. Es können so auch feinere Akzente gemacht werden, wenn beispielsweise zuerst mit einer Braunnuance vorpigmentiert und danach mit einem Rotton darüber gefärbt wird.

Im Gegensatz zu chemischen Haarfarben benötigt das Färben mit Pflanzenhaarfarben etwas mehr Geduld. Die meist pulverförmigen Produkte werden mit heißem Wasser, Tee oder Kaffee zu einem Brei angerührt und dann zwischen einer halben Stunde und zwei Stunden im Haar gelassen.

Es gilt jedoch: Je länger die Einwirkzeit, umso intensiver das Farbergebnis. Die Grenze nach oben ist offen, je nach Wunschfarbe kann also das Färben mit Pflanzenhaarfarben zu einer Tagesaufgabe werden. Aber auch bei Pflanzenhaarfarben gibt es Unterschiede und vom Anfänger-Level bis zum Vollprofi ist für jeden etwas dabei.

Für Anfänger und Anfängerinnen

Die Logona Colorcreme kommt bereits als fertig angemischte Farbcreme in einer Tube daher. Somit entfällt der Schritt des Anmischens, der gerade Anfängern oftmals etwas Schwierigkeiten bereitet. Außerdem ist die Creme so angemischt, dass sie sich ohne Probleme auftragen lässt und nicht tropft. Sie enthält ausschließlich natürliche Farbstoffe wie Henna aus kontrolliert biologischem Anbau sowie Extrakte aus Rhabarberwurzel, Roter-Bete und andere pflanzliche Farbgeber.

Für Fortgeschrittene

Die meisten Pflanzenhaarfarben kommen als Pulver daher, das erst angerührt werden muss. Sante ist sicher eine der Marken, die an einfachsten zu bekommen ist und supergute Inhaltsstoffe bietet. Das Pulver wird im Mengenverhältnis, das in der Packung angegeben ist, mit heissem Wasser zu einem Brei gemischt. Etwas herausfordernd ist hier, sicher zu stellen, dass die Masse keine Bröckchen mehr enthält. Die setzen sich nämlich später in den Haaren fest und lassen sich nur schwer auswaschen.

Der Vorteil von Pulverhaarfarben ist, dass man bereits beim Anmischen das Endresultat der Farbe etwas beeinflussen kann. Für besonders tiefe Braunreflexe kann das Pulver etwa mit Kaffee statt mit Wasser angemischt werden, für Rotreflexe kann Roibuschtee oder sogar Rotwein beigemischt werden. Hier allerdings eher sparsam dosieren, denn Alkohol trocknet die Haare aus – und Rotwein schmeck im Glas viel besser!

Für Vollprofis

Die “Happy Henna”-Haarfarben von Lush sind als ganze Brocken erhältlich, die vor dem Verarbeiten zuerst geschnitten werden müssen. Lush mischt traditionelle Pflanzenstoffe zum Haare färben – also eben Henna, Indigo oder Nussschale – mit Kakaobutter. Das sorgt zum einen dafür, dass die Haarfarben als Block verkauft werden kann, und andererseits macht Kakaobutter die Haare schön geschmeidig und der Farb-Brei hält besser in den Haaren.

Die Zubereitung der Haarfarbe ist allerdings eine kleine Herausforderung: Der Block muss im Wassebad geschmolzen werden und so lange gerührt werden, bis eine homogene Masse entstanden ist. Erst dann können gegebenenfalls Kaffee oder Wein hinzugefügt werden.

Grundsätzliche Tipps für das Haarefärben mit Pflanzenhaarfarben

  • Sich selbst und das Badezimmer so gut wie möglich gegen Flecken abdecken. Pflanzliche Haarfarben sind sehr hartnäckig und hinterlassen unschöne Flecken.
  • Die Haarfarben trocknen während der Einwirkzeit auf dem Kopf ein. Daher die Haare am besten mit Klarsichtfolie einwickeln, damit nichts herumbröselt.
  • Die Haare nach der Einwirkzeit mehrere Male mit einem gut reinigenden Shampoo waschen, damit auch sicher alle Farbe entfernt wird.
  • Unbedingt Gummihandschuhe tragen. In Indien werden Henna und andere Pflanzenstoffe auch zum Färben der Haut benutzt – und das Zeug hält wirklich lange!

Tolle Pflanzenhaarfarben bei Codecheck.info: