Umwelt- & Klimaschutz

Nachhaltigkeit auch bei der Kleidung - So geht's

30. Juli 2015 von

Kleidung verbraucht Ressourcen, und zwar von der Herstellung über den Transport in die Läden bis hin zum Waschen. Eine kleine Anleitung zu mehr Nachhaltigkeit.

Der Stoff muss produziert, gefärbt und zusammengenäht werden, die fertigen Kleider müssen irgendwie zum Käufer kommen und einmal gekauft, müssen sie gewaschen und gepflegt werden. Das alles verbraucht Ressourcen und Energie und belastet Menschen und Umwelt. Mit diesen Tipps lebst du nachhaltiger.

Das Material

Viele Kleider bestehen heute aus Kunststofffasern. Kunststoffe sind, wie es der Name schon sagt, künstlich hergestellt, oft aus Erdöl, und diese sind kaum abbaubar. Außerdem lösen sich beim Waschen oft Tausende kleinster Faserteilchen, die durch die Filter durchrutschen und unsere Gewässer verunreinigen. So oft wie möglich sollte man deshalb Kleidung aus Naturfasern wie Bio-Baumwolle, Leinen, Wolle oder Hanf wählen.

Chemikalien schaden Mensch und Umwelt

Kleidungsstücke, die beim Kauf komisch riechen oder Hinweise tragen wie „bügelfrei“, „knitterfrei“ oder „vor dem Tragen waschen“, enthalten oft bedenkliche Chemikalien. Diese belasten Umwelt und Arbeiter bei der Herstellung und gehören weder auf unsere Haut noch in unsere Gewässer. Bitte meiden! Ebenfalls ein Problem: Kleidung im Used Look. Viele Arbeiter, die dem feinen Quarzsand der Sandstrahlung ausgesetzt sind, leiden an Silikose („Staublunge“), einer unheilbaren Lungenkrankheit. Dabei gibt es den Used Look quasi kostenlos, es braucht nur etwas Geduld (bis eigene Kleider gebraucht aussehen) oder den Gang in einen Second-Hand-Laden.

Lieblingsteile kaufen

Müssen wir denn jede Mode mitmachen? Wer ständig den neusten Modetrends hinterherläuft und Billigware kauft, nimmt dabei in Kauf, dass Arbeiter ausgebeutet werden und die Umwelt verschmutzt wird. Besser ist es, sich Lieblingsteile zu kaufen, gut verarbeitete, qualitativ hochstehende Ware, die lange hält und uns so sehr gefällt, dass wir sie wirklich regelmäßg tragen. Wer weniger Geld ausgeben möchte, findet solche Kleidung auch im Second-Hand-Laden oder auf Flohmärkten. So verhilft man Kleidungsstücken sogar zu einem noch längeren Dasein.

Siegel helfen bei der Orientierung

Kleidung aus Naturfasern in Bio-Qualität, ohne belastende Chemikalien hergestellt und verarbeitet, faire Löhne und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter – wie kann man sich beim Kauf sicher sein, dass all das erfüllt ist? Siegel und Labels helfen. Die wichtigsten Siegel für Bio-Baumwolle sind das GOTS- und das IVN Best-Siegel, die beide auch soziale Mindeststandards für die Produktion garantieren. Öko-Tex 100 hingegen zertifiziert nur – aber immerhin – die Schadstofffreiheit. Das Label FairTrade Certified Cotton steht vor allem für eine faire Entlohnung der Baumwollbauern, und die Fair Wear Foundation setzt sich besonders für die Rechte der Textilarbeiter ein.

Regelmäßige Informationen und Aktionen gibt es beispielsweise auch bei der „Erklärung von Bern“, und auch der Textilratgeber von Greenpeace hilft, hier downloaden oder bestellen.

Umweltfreundlich waschen

Ein einfacher Tipp zum Schluss: Unsere Kleidung ist selten wirklich schmutzig. Waschen mit 30 Grad reicht meistens völlig aus, um normal verschmutzte Kleidung sauber zu kriegen. Wer außerdem erst wäscht, wenn die Maschine wirklich voll ist, und ein Bio-Waschmittel benutzt, hat schon viel getan, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.