Gesundheits-Steuer

Mexiko: Zucker-Steuer auf Getränke zeigt erste Erfolge

14. Jan. 2016 von

Mexiko hat vor zwei Jahren eine Zucker-Steuer auf Getränke eingeführt, um den Konsum ebendieser (zu) zuckerhaltigen Getränke zu senken. Nun zeigt eine Studie erste Erfolge.

Mexiko und sein Gesundheitsproblem

In kaum einem anderen Land leben so viele übergewichtige und fettleibige Menschen und so viele Diabetiker wie in Mexiko. Deshalb hat die Regierung vor zwei Jahren eine Verbrauchssteuer von 10 Prozent auf zuckerhaltige Getränke eingeführt. Eine Studie von mexikanischen und US-amerikanischen Forschern ist nun der Frage nachgegangen, ob die Steuer Wirkung zeigt.

Verbrauch zuckerhaltiger Getränke gesunken

Die Studie hat das Kaufverhalten von über 6.200 mexikanischen Haushalten in 53 großen Städten analysiert und gezeigt, dass der Konsum zuckerhaltiger Getränke tatsächlich gesunken ist, wie aponet.de berichtet.

Der Verkauf von mit Zucker gesüßten Getränken ist bereits im ersten Jahr um zwölf Prozent gesunken. Der durchschnittliche mexikanische Stadtbewohner kaufte pro Jahr 4,2 Liter weniger zuckerhaltige Getränke als vor der Einführung der Steuer, berichteten die Forscher. Dafür landeten mehr unbesteuerte Getränke im Einkaufswagen der Mexikaner, vorwiegend Wasser in Flaschen.

Die Schwächen der Studie

Die Studie zeigt laut den Forschern deutlich, dass mit Steuern eine Wirkung erzielt werden könne. Steuern als Teil einer gesundheitspolitischen Gesamtstrategie seien eine gute Möglichkeit. Allerdings habe die Studie auch Schwächen, wie die Forscher selber sagen. Zum Beispiel seien Milchgetränke nicht berücksichtigt worden und man habe nur die Stadtbevölkerung in die Studie mit einbezogen. Auch zeige die Studie nicht eindeutig Ursache und Wirkung.

Steuern als Wunderwaffe? Eher nicht, schreibt Franco Sassi, Gesundheitsökonom der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in einem begleitenden Editorial. Für eine dauerhafte Ernährungsumstellung seien regulierende Maßnahmen, Aufklärung über gesunde Ernährung oder Veränderungen bei der Nahrungsmittelproduktion ebenfalls wichtige Strategien.

Der Bericht ist in der Fachzeitschrift The BMJ erschienen.