Heilendes Potential

Löwenzahn in Tee und Kaffee

28. Juni 2015 von

Zugegeben, er ist nicht gerade mein bester Freund, der Löwenzahn mit seinen Pfahlwurzeln, die sich beständig und unbeirrbar zwischen den Steinplatten in den Boden bohren. Doch wer hätte gedacht, dass gerade in dieser Pflanze so viel heilendes Potential steckt?

Lukullische Extravaganza

Von Löwenzahnblättern im Salat hat man ja bereits gehört, diese sind wegen ihrer Bitterkeit aber nicht jedermanns Geschmack. Verfeinern Sie die zarten, jungen Löwenzahnblätter doch einmal mit einem mit Honig gesüßtem Dressing - die so abgemilderte herbe Note könnte dem alltäglichen Salat eine neue Würze geben. Gleichzeitig tun Sie Ihrem Nährstoffe-Haushalt einen Gefallen, indem Sie ihm viel Vitamin A, C und E, sowie Eisen, Calcium und Magnesium zuführen: Im Vergleich zum gemeinen Eisbergsalat eine wahre Vitamin-Bombe. Die dickeren, größeren Blätter lassen sich übrigens mit ein bisschen Knoblauch wie Spinat verarbeiten. Und die gelben Blüten machen sich als Deko eigentlich überall gut.

Tea-Time

Man kann die Pflanze nicht nur essen, sondern auch trinken: Als Tee zubereitet wirkt die Wurzel als wahres Wundermittel gegen eine Vielzahl von körperlichen Beschwerden. So hilft der Löwenzahn den für die Entgiftung des Körpers wichtigen Organen wie Leber und Nieren und unterstützt Magen, Darm und Milz. Für die Zubereitung des Tees verwendet man vorzugsweise die Wurzel. Diese wird vor der Blüte aus dem Boden geholt, ohne Wasser gereinigt, in Streifen geschnitten und während einiger Tage getrocknet. Danach pro Tasse 1 gehäuften Teelöffel mit heißem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Damit der Löwenzahn seine Wirkung auch zeigen kann, muss man allerdings mindestens drei Tassen pro Tag trinken. Und Vorsicht: Für Frauen, die häufig an Unterzuckerung leiden, ist die Einnahme von Löwenzahn nicht empfohlen.

Koffeinfreier Kaffeeersatz

Für die KaffeetrinkerInnen unter uns gibt es gute Neuigkeiten: Löwenzahn-Kaffee ist der letzte Schrei! Aus den wie oben beschrieben getrockneten Löwenzahnwurzeln lässt sich ganz einfach eine gesunde Alternative zaubern. Die zerkleinerten Wurzeln dazu in einer Pfanne rösten, ohne sie zu verbrennen. Anschließend in einer Kaffeemühle zu Pulver mahlen. Kochen Sie einen Teelöffel davon kurz in Wasser auf und lassen Sie alles etwa eine halbe Minute ziehen. Mit Zimt oder Zucker gewürzt schmeckt der Löwenzahnkaffee sehr ähnlich wie gewöhnlicher Bohnenkaffee, aber etwas weniger bitter – und ist erst noch koffeinfrei.

Der Tausendsassa

Als wäre das alles nicht genug der guten Dinge, lassen sich aus den Stängeln und dem Saft der Pflanze auch Heilmittelchen zur äußeren Anwendung herstellen. So hilft der milchige Pflanzensaft bei Hühneraugen und Warzen. Speziell in der Sommerzeit kann man ihn auch auf die brennenden und juckenden Mückenstiche auftragen. Manche setzen seine Kräfte auch gegen Arthritis Beschwerden und sogar Gelbsucht ein. Allerdings ist dazu schon eine professionelle Begleitung empfohlen.

Eine wahre Wunderpflanze, dieser Löwenzahl. Ich werde daran denken, wenn ich mich das nächste Mal darüber wundere/aufrege, wie um Himmels willen es möglich ist, innerhalb einer Woche solche Wurzeln ins Beet zu schlagen.