Codecheck-Studie

Kosmetikbranche auch weiterhin nicht auf Gesundheitskurs

19. März 2015 von

Codecheck hat eine Studie durchgeführt, in der sich leider herauskristallisierte, dass Hersteller von Kosmetikprodukten nach wie vor am Einsatz gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe festhalten.

Dank einer besseren Aufklärung und dem anhaltenden Trend hin zu einem ganzheitlich gesunden Lebensstil, interessieren sich Konsumenten vermehrt dafür, woraus ihre Kosmetikprodukte bestehen. In der Studie Kosmetikprodukte im Wandel der Zeit hat Codecheck die Entwicklung des Einsatzes von acht häufig verwendeten bedenklichen Chemikalien in über 60.000 Kosmetikprodukten im Zeitverlauf von 2012 bis heute untersucht.

Erfreulicherweise ist insgesamt ein positiver Trend zu erkennen. Die Veränderungen im Einsatz gesundheitsschädlicher Stoffe sind allerdings so marginal, dass von einer Entwarnung nicht die Rede sein kann. Im Gegenteil: Einige Hersteller ersetzen Inhaltsstoffe, die in Verruf geraten sind, einfach durch andere, nicht weniger schädliche Stoffe

Ergebnisse

Hier geben wir dir einen ersten kurzen Einblick in die Ergebnisse der Auswertung von drei der bekanntesten Chemikalien:

1. Methylisothiazolinone (kurz MI)

Der Einsatz von MI hat gemäß unserer Untersuchung in fast jeder Produktgruppe zugenommen. Die Erklärung für dieses Ergebnis ist sowohl Erfolg als auch Misserfolg: MI ersetzt den in Verruf geratenen Konservierungsstoff Propylparaben, der bisher hauptsächlich in Kosmetikprodukten eingesetzt wurde. Prof. Dr. med. Axel Schnuch, Leiter des IVDK, warnt im Verbrauchermagazin ÖKO-TEST: „Zu keinem der anderen Kontaktallergen haben wir eine derartige epidemische Zunahme der Sensibilisierungen.“

Auch der europäische Kosmetikverband Cosmetics Europe hat bereits 2013 reagiert und die Empfehlung ausgesprochen, Kosmetikhersteller sollen bei Produkten, die nicht abgewaschen werden, auf MI verzichten. Grosse Kosmetikhersteller reagieren: Beiersdorf hat schon Anfang 2013 entschieden MI in seinen Pflegeprodukten zu ersetzen.

2. Aluminium Chlorohydrate (Aluminiumsalze)

Die Toxilkologin Ariane Lenzer vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt: „Aluminium in hohen Dosen wirkt als Nervengift. Es könnte an der Entstehung von Brustkrebs oder Alzheimer beteiligt sein.“ Das Stoffgemisch wird vor allem in Antitranspirantien eingesetzt und sorgt dafür, dass sich die Poren verengen und durch Wasserentzug die Schweissbildung verhindert. Da es in den letzten Jahren viele Kampagnen gegen Aluminiumsalze in Deos lanciert wurden, verwundert es nicht, dass der Einsatz rückgängig ist. Trotzdem ist weiterhin Vorsicht beim Deo-Kauf geboten. Immerhin sind immer noch mehr als 38 Prozent aller untersuchten Produkte belastet.

3. Dimethicone

Silikone gehören zu den am häufigsten eingesetzten Stoffen in der Kosmetikindustrie. Sie besitzen keine pflegenden Eigenschaften, werden aber gern als preisgünstiger Weichmacher eingesetzt. In der Hautpflege ersetzen sie hochwertige pflanzliche Öle. Unseren Untersuchungen zufolge sind Dimethicone in Shampoos in den letzten Jahren weniger geworden. Das liegt vor allem daran, dass viele Verbraucher auf Silikonrückstände, die bei häufigem Gebrauch von silikonhaltigen Pflegeprodukten entstehen, verzichten möchten.

Die Macht der Konsumenten

Der Rückgang einiger Chemikalien beweist, dass die öffentliche Meinung den Anteil gesundheitsgefährdender Stoffe in Kosmetikprodukten nicht unerheblich beeinflussen kann. Es ist wichtig, weiter kritisch zu bleiben und verwendete Chemikalien zu hinterfragen, belastete Produkte sogar in den Regalen stehenzulassen.

Wer die Gratis-App von Codecheck verwendet, erkennt diese auf einen Blick und kann ein Zeichen in Richtung der Industrie setzen.

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