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Kleidung zum Anbeißen?

27. Apr. 2015 von

Nachhaltige Textilien sind momentan voll im Trend. Was Ananas, Bananen und Milch damit zu tun haben, erfährst du hier.

Groß im Trend: Die Öko-Mode

Unvorstellbar aber wahr - es gibt Mode, die aus Abfällen der Landwirtschaft hergestellt wird. Die nachhaltige Öko-Mode ist zurzeit der neuste Trend in der Textilindustrie. So wird etwa ein Jeanshemd aus Eukalyptus, und ein Schal aus Bananenfasern hergestellt. Auch mit saurer Milch lässt sich Mode machen.

Sogar mit der Ananas: Sie dient als Lederersatz. Schuhe, Taschen und sogar Autositzbezüge kann man aus den Blättern der Ananas machen. Der potenzielle Leder-Ersatz ist formbar, atmungsaktiv und dabei mit 25 Euro pro Meter auch nicht wirklich teurer. Garn aus Algenteilen liegen ebenfalls im Trend: Teile von Algen werden in einem aufwändigen Prozess zu Garn verarbeitet, das besonders hautfreundlich sein soll. Einziger Nachteil: Der Aufwand kostet, die Kleider sind nicht gerade billig. Die vegane Mode hat es bis auf die „Fashion Week“ in Berlin geschafft. Die Nachfrage nach Kollektionen, die ohne Leder, Seide oder Wolle auskommen, steigt rasant.

Kleider aus Milch

Anke Domaske, Biochemikerin und Modedesignerin, ist die Erfinderin der „Milch-Kleider“. Ihre Idee: Kleider aus Milchfaser, komplett ohne Chemie, dafür ganz aus Milch. Sie hat ein spezielles Verfahren entwickelt, das sogar preiswerter als die Herstellung von Acrylfasern ist. Die Faser gewinnt sie aus saurer Milch, die sonst im Abguss landet.

Sie bringt seit 2012 nicht nur ihre Mode aus Milch in die Boutiquen, sondern verkauft ihre Milchfaser auch an andere Interessenten in der Modeindustrie. Doch wie funktioniert dieses Verfahren? Domaske erklärt: Aus saurer Milch wird Casein, ein Milcheiweiß gewonnen, dieses wird getrocknet und durch ein Sieb zu haarfeinen Fasern gepresst. Fertig ist das Garn, aus dem die Stoffe gewebt werden. Es ist schadstofffrei und hat einen hohen Tragekomfort und einen seidigen Griff, sagt Domaske.