Nützliches Kochwissen

Gehört Öl ins Nudelwasser?

11. Juni 2016 von

Kochen hat was: Geselligkeit, Geschmack und Energie tanken in einem. Schön, wenn man da noch mit Kochwissen glänzen kann. Was meinst du: Gießt man Öl ins Nudelwasser?

Bei der Zubereitung von Nudeln scheiden sich die Geister. Stiftung Warentest hat in Sachen Nudeln die Spitzenköchin Cornelia Poletto interviewt. Sie zeigt auf, wie man Nudeln richtig kocht.

Und das sind ihre Empfehlungen:

Einen möglichst großen Topf mit rund einem Liter Wasser pro 100g Pasta zum Kochen bringen, dann ordentlich Salz dazu. Das viele Wasser ist wichtig wegen der Temperatur: Es soll nicht abkühlen, wenn die Nudeln dazukommen. Außerdem haben sie so mehr Platz und verkleben nicht. Sie rät anfangs noch zu rühren und kein Öl ins Kochwasser zu geben, weil Pastateig ein poröses Material ist. Öl lege sich auf die Nudeln, die sich dann damit vollsaugen. Das sollten sie aber mit der Sauce, und nicht mit dem Öl tun.

Nudeln nicht abgießen

Die Spitzenköchin empfiehlt, die Nudeln mit der Schaumkelle aus dem Wasser zu heben anstatt abzugießen. Auch dieser Tipp hat mit der Saugkraft der Pasta zu tun: Je schneller sie in der Sauce landen, desto mehr nehmen sie deren Geschmack an. Auch im Stern wird erklärt, dass man die Nudeln direkt vom Wasser in die Sauce geben und möglicherweise noch eine Kelle Nudelwasser hinterherkippen soll – die Stärke des Wassers mache die Sauce sämig.

Der richtige Moment, um die Nudeln aus dem Wasser zu nehmen, ist der „al dente“ Zeitpunkt, also dann, wenn die Nudeln noch Biss haben. Dafür kannst du dich an den Aufdruck auf der Packung halten.

Auf kaltes Abschrecken greifen Profis manchmal zurück, wenn die Sauce noch nicht ganz bereit ist: Abschrecken verhindert das Nachgaren der Pasta.

Erst kam die Pasta, dann die Tomatensauce

Die Nudel wurde in China erfunden – anscheinend vor 4000 Jahren. Aber was ist mit der Tomatensauce, oder dem „Sugo“? Weil Tomaten ursprünglich nicht in Europa kultiviert wurden, kam die Tomatensauce erst um einiges später auf. Der spanische Abenteurer Cortez brachte die Tomate 1519 von Mexico nach Europa – und die Italiener ließen sich nicht lange bitten: Pasta und Tomatensauce feierten schon bald eine glückliche Liaison.

Heute kennt man auf der Welt mehr als 600 Pastaformen. Nicht überraschend: Am meisten Pasta wird in Italien gegessen, gefolgt von Venezuela auf Rang zwei und Tunesien auf Rang drei. Wie die International Pasta Organization ausgerechnet hat, essen die Italiener 600 Millionen Spaghetti-Kilometer pro Jahr.