Verkaufsstopp gefordert

Foodwatch: Krebsverdächtige Mineralöle in Kinder-Riegel & Co.

06. Juli 2016 von

Im „Kinder-Riegel“, „Lindt“-Pralinen und „Sun-Rice-Schokohappen“ fand Foodwatch potenziell krebserregende und erbgutschädigende Mineralöle. Zahlreiche weitere Süßigkeiten sind betroffen, meldet die Verbraucherorganisation.

Foodwatch hatte insgesamt 20 Schokoladen-Produkte und Chips im Labor auf schädliche Mineralöle untersuchen lassen. Der „Kinder-Riegel“ von Ferrero schnitt dabei nach Angaben der Verbraucherschützer am schlechtesten ab. In diesem fand man sowohl bei den gesättigten Mineralölen (MOSH) als auch bei den aromatischen Mineralölen (MOAH) die höchsten Werte.

So gefährlich sind MOSH und MOAH

Aromatische Mineralöle (MOAH) werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als „möglicherweise krebserregend und erbgutverändernd“ eingestuft, schreibt Foodwatch.

Für gesättigte Mineralöle (MOSH) gibt es derzeit noch keine abschließende gesundheitliche toxikologische Risikobewertung. Es ist aber nachgewiesen, dass sie sich im menschlichen Körper anreichern. In Tierversuchen führten diese Anreicherungen zu Organschäden. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist daher der Ansicht, dass MOSH in Lebensmitteln so weit wie möglich minimiert werden sollte.

Foodwatch fordert Verkaufsstopp

Die Verbraucherorganisation hat Fererro nun aufgefordert, den „Kinder-Riegel“ vom Markt zu nehmen. Der Hersteller habe sich aber zu den Vorwürfen bisher noch nicht geäußert.

Zudem fordern die Verbraucherschützer eine gesetzliche Obergrenze für MOAH in Höhe der Nachweisgrenze. Damit dürften Produkte, in denen Rückstände von MOAH gefunden werden, nicht mehr verkauft werden.

Mineralölrückstände unter anderem aus Altpapier

In den vergangenen Jahren fand man immer wieder Mineralölrückstände in Lebensmitteln und Kosmetika.

Diese stammen laut BfR aus wiederverwerteten Kartons, die aus bedrucktem Altpapier hergestellt werden. Außerdem könnten sie über beim Transport verwendete Jutesäcke, Maschinenöle aus der Produktion oder Abgase aus Industrie und Verkehr in das Produkt gelangen, so Foodwatch.

Die gesamte Untersuchung von Foodwatch mit allen Produkten und Testergebnissen findest Du hier.