US-Studie belegt

Diese zehn Lebensmittel machen uns süchtig und dick

12. März 2015 von

Von Pizza, Eis und Schokolade kann man tatsächlich abhängig werden. Das belegt eine kürzlich veröffentliche Studie aus Amerika. Wir zeigen die Top Ten der Lebensmittel mit dem höchsten Suchtfaktor.

„Ich bin süchtig nach Chips!“, „Ohne meine Tafel Schokolade kann ich nicht“ oder „Einmal in der Woche Pizza muss sein!“ so oder ähnlich kokettieren viele Leute mit ihrer Liebe zu ungesunder Ernährung. Dass gewisse Lebensmittel aber tatsächlich abhängig machen können und in Gehirn und Körper eine richtige Sucht auslösen, hat jetzt eine kürzlich im Fachmagazin PLOS ONE erschienene US-Studie angeblich belegt.

Der Blutzucker ist schuld

Ganz oben in der Liste der abhängig machenden Lebensmittel stehen stark verarbeitete Produkte wie Chips oder Pizza. Die Forscher der Studie, die am Obesity Research Center in New York durchgeführt wurde, gehen von Gemeinsamkeiten zwischen stark verarbeiteten Lebensmitteln und Drogen aus.

Laut der Studie gibt es Anzeichen für Parallelen zwischen der Wirkung des Konsums von Nahrungsmitteln wie Pizza oder Schokolade und dem typischen Suchtverhalten von Drogenabhängigen. Verantwortlich dafür sei der hohe Zusatz von Fetten, Kohlenhydraten und Kristallzucker in den Produkten – sie lassen den Blutzucker sehr schnell und stark ansteigen und danach rasch wieder abfallen.

Das führt dazu, dass der Heißhunger nur für kurze Zeit gestillt wird – und man danach bald wieder hungrig ist. Außerdem zählen solche Lebensmittel als „leere Kalorien“: Sie haben zu wenig Nährstoffe für den Körper, sind dafür aber sehr kalorienreich. Sprich, diese Lebensmittel machen dick und sind nicht förderlich für die Gesundheit.

Für die Studie befragten die Wissenschaftler 504 Teilnehmer unter anderem danach, welches Essen bei ihnen am meisten ein suchtähnliches Verhalten auslöse. Die Befragten sollten angeben, welche Lebensmittel sie essen, bis zum Punkt, an dem sie sich körperlich krank fühlen, oder nach dem Verzehr welcher Produkte sie sich körperlich träge und schwach fühlten. Bei den süßen Nahrungsmitteln landeten Schokolade, Eiscreme, Cookies und Kuchen auf den Spitzenplätzen, bei den salzigen Nahrungsmitteln wurden am häufigsten Pommes Frites, Pizza, Chips und Cheeseburger genannt.

Die Top Ten der Süchtigmacher

1. Pizza

2. Schokolade

3. Chips

4. Kekse

5. Eis

6. Pommes Frites

7. Cheeseburger

8. Softdrinks

9. Kuchen

10. Käse

Auffallend ist, dass Käse als einziges unverarbeitetes Lebensmittel in der Liste auftaucht. Lebensmittel mit geringem Suchtpotenzial sind tatsächlich solche mit „gesundem“ Image. Also vor allem Gemüse und Früchte wie Äpfel, Karotten und Gurke oder gesunde Kohlenhydrate wie etwa brauner Reis.

Süchtig und dick

Wie bei jeder Sucht ist das Aufhören eine Qual. Bei Süchtigen wird beim Konsum des betroffenen Produkts – egal ob Chips, Alkohol, Nikotin oder Drogen – das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert. Davon wollen wir natürlich immer mehr, denn das fühlt sich für den Moment super an – abgesehen von den Auswirkungen auf den Körper. Denn die aufgelisteten Lebensmittel machen nicht nur süchtig, sondern vor allem schnell dick.

Laut den Studienautoren ist diese Untersuchung die erste, die Nahrungsmittel nach ihrem Suchtpotenzial einstuft. Solche potentielle Süchtigmacher auszumachen sei wichtig, um durch Übergewicht ausgelöste Krankheiten in den Griff zu bekommen. Für Fettleibigkeit gibt es natürlich unterschiedliche Auslöser. Einer davon kann aber tatsächlich sein, dass diese süchtig machenden Lebensmittel dazu animieren, viel mehr davon zu essen, als man eigentlich möchte und sollte. Eine mögliche Lösung für die Therapie von Übergewichtigen – oder ganz allgemein als Weg zu einem gesünderen Essverhalten – ist also nicht unbedingt nur die Reduktion von „ungesunden“ Lebensmitteln, sondern die richtige Methode, das Essverhalten zu therapieren.

Cold Turkey muss nicht sein!

Mit süchtig machenden Lebensmitteln verhält es sich wie mit der Zigarette, dem Glas Wein oder dem Frust-Shopping: Wenn es ganz verboten wird, wird es nur interessanter. Das führt nicht nur dazu, die Pizza noch verführerischer duftet – weil man sie ja sowieso nicht essen darf – sondern auch zu einem unnötigen Schuldgefühl, wenn man sie trotzdem isst. Eine ausgewogene Ernährung darf auch Lebensmittel zulassen, die nicht wirklich gesund sind für den Körper – dafür aber die Seele streicheln.

Ein Stück Schokolade nach einem anstrengenden Tag oder eine Tüte Chips beim Film-Abend mit den besten Freundinnen sollte drin liegen. Wichtig ist aber, solche „Sünden“ bewusst als Genuss und Ausnahme anzusehen und gleichzeitig den Konsum mit gesunden Lebensmitteln auszugleichen. Als Ausgleich für die Pizza am Samstagabend gibt’s am nächsten Tag dafür einen reichhaltigen Salat mit Ballaststoffen und gesunden Fetten. Das kann nämlich auch richtig lecker schmecken.

Es gibt auch schlanke Alternativen: