Wir würden es sofort kaufen

Diese geniale Idee könnte die Welt von viel Plastikmüll befreien!

01. Apr. 2016 von

Plastikbesteck wird weltweit in riesigen Mengen benutzt und danach weggeworfen. Allein in Indien sind es unglaubliche 120 Billionen Stück pro Jahr. Ein Tüftler fand eine kreative Lösung: Essbare Löffel.

Indien ist weltweit der größte Verbraucher von Plastikgeschirr. Damit muss Schluss sein, dachte sich der indische Wissenschaftler Narayana Peesapaty und entwickelte einen essbaren Löffel. Knapp vier Dollar muss man derzeit für 100 Löffel ausgeben und der Preis soll noch weiter Fallen, wenn größere Stückzahlen produziert werden, verspricht der Gründer in einem Video.

Alles begann im Flugzeug

Die geniale Idee eines essbaren Löffels entstand im Flugzeug, berichtet die taz. Narayana Peesapaty verspeiste im Flieger einen servierten Snack – mit Plastikbesteck, wie es in den meisten Flugzeugen üblich ist.

Da kam dem Wissenschaftler die Idee: Könnte man das umweltbelastende Plastik ersetzen und zwar durch essbare und schnell verrottende Hirse?

Kurz zuvor hatte Peesapaty auf einer Forschungsreise ein Jowar Roti bestellt, eine Art Fladenbrot aus Hirse. „Das Brot war so hart, dass ich es auseinanderbrechen musste und es wie ein Spachtel benutzte, um mein Curry zu essen“, erinnert er sich.

So war die Idee geboren, Löffel aus Hirse herzustellen. Peesapatys Unternehmen Bakey’s startete die Produktion 2010 und arbeitet bis heute fieberhaft an seinen Rezepturen.

Hirse ist nachhaltiger als Reis

Den Wunsch, mit Hirse zu arbeiten, hatte Peesapaty schon früher. Er war im Bereich der Ernteforschung tätig und beschäftigte sich mit dem Grundwasserspiegel, der in Indien dramatisch sinkt.

Das liege vor allem an der Landwirtschaft und deren hohem Wasserverbrauch, erklärt Peesapaty. Getreidesorten, die wenig bewässert werden müssen, seien in Indien mehr durch wasserverschlingende Sorten wie Reis ersetzt worden.

Aus diesem Grund möchte er die indischen Landwirte dazu bringen, wieder mehr traditionelles Getreide wie Hirse anzubauen, da es wenig Wasser benötigt.

Ohne Konservierungsmittel

Die Rezeptur von Peesapatys Besteck besteht hauptsächlich aus Sorghum, einer Hirsesorte. Dazu kommen noch Reis, Weizen und Gewürze — die Löffel sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich: neutral, süß und würzig.

Im Backofen wird der Flüssigkeitsgehalt bei 200 Grad auf weniger als 2 Prozent reduziert. So kommt der Löffel ohne Konservierungsstoffe aus und ist trotzdem drei Jahre haltbar. Zudem werden die Löffel durch das Backen so hart, dass man damit problemlos Suppe essen könne, so Peesapaty.

Der Clou: Peesapaty’s Löffel sind komplett essbar. Und wenn das Besteck statt im Magen im Müll landet, verrottetet es innerhalb weniger Tage – im Gegensatz zu Plastikbesteck.