Besitzen auf Zeit

Diese Sharing-Ideen sparen Geld, Zeit & Ressourcen

12. Nov. 2016 von

Kleider, Kinderspielzeug, Haushaltsgeräte, Bücher. Längst beschränkt sich das Mieten von Gegenständen nicht mehr nur auf Computer, Software und Autos. „Social Sharing“ – das Teilen untereinander wird immer beliebter, so entstehen online ständig neue Geschäftsideen. „Besitzen auf Zeit“ ist das Motto der zahlreicher werdenden Angebote.

Kleine und größere Leasingfirmen gibt es in jeder Stadt. Das Mieten von Transportern, speziellem Werkzeug, einer Industriekaffeemaschine für eine Veranstaltung oder das Leihen von Druckern, Notebooks und Software ist allgemein bekannt. Auch Geschäftsmodelle wie Carsharing oder Mieträder sind schon seit einiger Zeit etabliert.

„Social Sharing“, das vor allem online stattfindet, sollte ein Gegengewicht zum kommerzialisierten Teilen schaffen. Längst ist aber auf Basis der „Sharing Economy“ auch ein wichtiger Online-Markt entstanden.

„Besitz auf Zeit“: Mode und Spielzeug zum Beispiel

Viele der Konzepte sind durchaus interessant. So versorgt beispielsweise das Start-Up „myonbelle“ Nutzerinnen ständig mit Kleidern und Accessoires zum monatlichen Festpreis.

Damit bedient „myonbelle“ das Bedürfnis nach wechselnder Mode und aktuellen Trends: Das mittlere Abo kostet im Jahr 600 Euro. Die getragenen Kleider werden nach dem kostenlosen Rückversand gereinigt und dann wieder verschickt. Ein persönlicher Erfahrungsbericht erschien dieses Jahr in der „WAZ“. Nachhaltiger als der Einkauf bei Billiglabels ist das Modell definitiv.

Ein Abonnement auf Spielsachen bietet unter anderem „Meine Spielzeugkiste“ an. Für einen monatlichen Festpreis stellt das Team verschiedene Spielzeuge zu einer Auswahl zusammen. Wenn die Familien die Kiste zurücksenden, erhalten sie die nächste.

Auch die Spielsachen werden nach der Benutzung professionell gereinigt und dann erst weiter versendet. Wer einmal die Playmobil- und Legofluten in vielen Kinderzimmern gesehen hat, versteht den unmittelbaren Nutzen dieses Leihmodells. „Papa Online“ hat einen Erfahrungsbericht über die Spielzeugkiste veröffentlicht. Auch Kinderwägen und -kleidung gibt es im Internet als Abonnement. Und der Markt wächst weiter.

Sharing is Caring?

Im World Wide Web meint der Begriff der „Sharing Economy“ vor allem die Informationen und den Austausch von Wissen. Die dahinter stehende Idee (free access, free knowlegde) ist, Informationen und Wissen all denjenigen zur Verfügung zu stellen, die es benötigen könnten.

Seitdem wir wissen, dass Teilen auch Ressourcen schont und der Umwelt hilft, entstehen auf Basis dieser Idee Plattformen und Apps, die das kostenlose oder sehr kostengünstige Teilen und Weiterreichen von Gegenständen ermöglichen.

Das Netzwerk nebenan.de beispielsweise verbindet Nachbarn miteinander. Auch Plattformen wie „kleiderkreisel“ oder „frents“ erlauben das Teilen untereinander. Einen Überblick über verschiedene Angebote bietet die Seite „Deutsche Startups“.

Das Mieten als lukratives Geschäftsmodell gehört aber genauso zur Sharing Economy dazu. Um den Herausforderungen unserer Gesellschaft zu begegnen, werden wir aus verschiedenen Gründen in Zukunft noch mehr teilen und verleihen (müssen). So lautet ein Fazit der 2013 erschienenen Studie „Sharity“. Das ist die Basis, auf der neue Geschäftsideen wie „myonbelle“ entstehen und Kunden finden. Der Überproduktion von Gegenständen begegnet das Motto „Besitzen auf Zeit“ in jedem Fall.