„Weltnaturschutzunion“ erweitert rote Liste

Borneo-Orang-Utan vom Aussterben bedroht

14. Juli 2016 von

Die „Weltnaturschutzunion“ (IUCN) hat weitere drei Tierarten als bedroht eingestuft: den Borneo-Orang-Utan, den Walhai und den Flügelkopf-Hammerhai. Ihre Hauptbedrohung: Der Mensch.

Die rote Liste des IUCN

Auf der roten Liste der Organisation werden Tiere und Pflanzen aufgeführt, die vom Aussterben bedroht sind – sogar ganze Ökosysteme sind darauf zu finden. Die Ursachen sind vor allem Wilderei und der Mensch, der den Lebensraum der Tiere und Pflanzen verändert und bedroht.

Jetzt hat der IUCN auch den Borneo-Orang-Utan, der Walhai und der Flügelkopf-Hammerhai als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Bedroht durch Palmöl-Plantagen

Beim Borneo-Orang-Utan würden die Wälder, in denen die Menschenaffen leben abgeholzt, um Plantagen für Palmöl, Kautschuk oder Papier anzubauen.

Indonesien gehört mit Malaysia zu den Ländern, die am meisten Palmöl produzieren.Mit Brandrodungen werden ganze Landstriche zerstört, um Palmölplantagen anzupflanzen. Verirrt sich dann ein Orang-Utan mal auf die Plantage wird er nicht selten abgeschossen. Doch durch den kleiner werdenden Lebensraum sind die Menschenaffen gezwungen, bei der Suche nach Nahrung auf die Plantagen auszuweichen.

palmöl
Rich Carey / Shutterstock.com

Nicht nur, dass der verfügbare Lebensraum kleiner wird, er wird durch die Plantagen in einzelne Teile aufgetrennt und die Orang Utans in kleine Gruppen versprengt, die nicht mehr die Mindestgröße erreichen, um die Population zu sichern.

Sollte der Ausbau der Palmöl – Plantagen wie bisher und auch in Zukunft geplant in der selben Geschwindigkeit weitergehen, schätzt die UN, dass es bis 2020 keine freilebenden Orang Utans mehr geben wird. Ihr Bestand wird schwankend auf nur noch 15.000 bis 40.000 Tiere geschätzt.

Walhai und Flügelkopf-Hammerhai

Der IUCN warnt, dass sich der Bestand des Walhais als auch des Flügelkopf-Hammerhais in den letzten 75 Jahren halbiert habe.

Beide Arten seien durch Überfischung bedroht. Zwar wäre der internationale Handel reguliert, doch auf nationaler Ebene seien die Fische noch nicht ausreichend geschützt: Da die Haie sich oft in Küstennähe aufhielten, würden sie häufig Fischern zum Opfer fallen. Zwar würden die Walhaie in den Gewässern um Indien, den Philippinen und Taiwan nicht mehr im großen Stil gefangen, doch in Südchina und bei Oman habe sich die Situation nicht verbessert.

Der Walhai – mit bis zu 14 Metern Länge der größte Fisch der Welt –würde zudem noch oft Opfer von Schiffspropellern.

Wie soll es weiter gehen?

Anfang September will die IUCN bei einem Kongress erörtern, wie die Regierungen die Fischerei besser kontrollieren kann. Des Weiteren wird die Ausbreitung der Palmölplantagen diskutiert.