Natürlicher Schutz vor Epidemien

Bienen-Sperma macht Krankheitserreger unschädlich

04. Feb. 2016 von

Bienen weltweit haben einen schweren Stand – Pestizide und klimatische Veränderungen dezimieren die Völker unaufhörlich. Doch auch in der Natur selbst lauern Gefahren.

Das Bienensterben wird durch eine neue, hochansteckende Krankheit weiter angefacht. Ein Parasit namens Nosema apis greift in besonderem Masse mit Pestiziden belastete Honigbienenvölker an. Der Erreger löst die sogenannte Nosemose aus, eine Erkrankung des Mitteldarms und des Magens.

Befallen werden meistens die Arbeiterbienen, die durch die Krankheit flugunfähig werden und nach kurzer Zeit eingehen und sterben. Honigproduktion und Lebenserwartung eines ganzen Volkes sinken rapide, da der Erreger extrem ansteckend ist. Die Nosemose ist die häufigste Krankheit bei erwachsenen Bienen.

Sperma tötet Erreger ab

Laut Forschern der University of Western Australia, bewahren die männlichen Bienen ihre Völker vor noch größerem Schaden. Die Samenflüssigkeit der Drohnen enthalten nämlich Moleküle, die den aggressiven Parasiten ausbremst. Beim Geschlechtsverkehr mit der Königin sorgt das Sperma dafür, dass die Sporen des Erregers unschädlich gemacht werden. So kann der Parasit nicht auf die Königin übertragen werden. Dies ist umso mehr wichtig, da die Herrscherin des Bienenvolkes, sich nicht nur mit einem Männchen, sondern in der Regel mit mehreren Drohnen nacheinander vereinigt.

Die komplexen Mechanismen des Immunsystems machen die Bienen überlebensfähiger als wir angenommen haben. Trotzdem – das Bienensterben geht weiter und wir Menschen, die am meisten von ihnen profitieren, müssen ernsthafte Maßnahmen ergreifen, um dem ein Ende zu setzen.