Für eine Saison und mehr

Besitz teilen: Schrebergarten sucht Gärtner

04. Aug. 2016 von

Grünflächen und Gärten sind in manchen Städten eine Seltenheit. Gut, dass immer mehr Initiativen jetzt dabei helfen, Gartenfreunde zueinander zu führen. Denn ein Schrebergärten lässt sich leicht mit mehren Leute teilen – und Spaß macht es auch noch.

„Sharing Economy“ hat inzwischen auch die deutschen Schrebergärten erreicht. Denn lange Wartelisten und beschränkte Kleingartenanlagen hindern viele Familien, Paare und Singles daran, einen eigenen Schrebergarten in ihrer Stadt zu bekommen.

Ein grünes Netz für Gartenliebhaber

Zum Glück stehen demgegenüber einige Gartenbesitzer, die gerne Hilfe bei der Gartenarbeit hätten. Oft sind es ältere Kleingärtner, die sich etwas Unterstützung wünschen. Kein Problem: Diese zwei Gruppen bringt das ehrenamtliche Projekt „Datschlandia“ zusammen, Initiator Karsten Roth aus Berlin hilft allen Gartenliebhabern, ihren Traum vom Garten zu verwirklichen zu können, indem er sie miteinander vernetzt und den Kontakt herstellt.

Kleingartenbesitzer sucht

Im Durchschnitt steht ein Kleingarten bis zu 75% seiner Zeit leer. Meist werden die städtischen Grünoasen also nur an ein bis zwei Tagen pro Woche genutzt. Trotzdem verpflichten sich die Pächter vertraglich ihren Kleingarten in einem gewissen vorgeschriebenen Pflegezustand zu halten. Nun, das kann sehr zeitaufwendig werden – vor allem, wenn man es nur einmal die Woche in den Garten schafft.

Kleingärtner sucht...

Egal mit wieviel Liebe die Pächter ihre Gärten pflegen. Manchmal fehlt vielleicht einfach die Zeit, die Auflagen und Vorgaben der Kleingarten-Vereinen zu erfüllen. Oder es kommen andere Dinge des Lebens dazwischen. Hier helfen Initiativen wie „Datschlandia“ weiter. Und sie können Saison-weise Gartenfreunde suchen, der einen Teil der Gartenarbeiten übernehmen.

Die Anmeldung geht ganz einfach über ein Formular: Wichtig ist, dass die Hilfe im Rahmen von Nachbarschafts – und Freundschaftshilfe bleibt. Es werden also keine Handwerker oder gratis Arbeitskräfte vermittelt.

Die Kleingärtner beschreibt seine Parzelle und an welchen Tagen sie genutzt werden kann. Welchen Einsatz er erwartet, legt er im Vorfeld ebenfalls fest, so dass keine Unstimmigkeiten entstehen.

„Datschlandia“ sucht dann einen Gärtner für ihn, der mit seinen angegebenen Kriterien übereinstimmt. Die Angaben werden übrigens nicht ins Internet gestellt oder sonstwie ohne explizites Einverständnis weitergegeben. Die Vereinbarung zwischen Gartenbesitzer und Gärtner wird zuerst nur für eine Saison festgelegt. So ist die Zeitspanne für beide Parteien abseh- und ausprobierbar.

Bin ich ein Saison–Gärtner?

Viele Menschen wünschen sie vor allem in den Sommermonaten einen schönen grünen Garten. Besonders Menschen, die noch nicht einmal einen Balkon haben, den sie begrünen können. Oder es gibt Menschen, die einfach mal probieren wollen, ob ihnen das Gärtnern wirklich liegt, wenn sie sich bislang an Themen wie Gärtnern, Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau oder „Urban Gardening“ eher theoretisch erfreut haben.

Mit einer oder all dieser Vorlieben sind die Voraussetzungen ein Saison-Gärtner zu werden schon erfüllt.

Nach Vermittlung können die Aufgaben der Saison-Gärtner ganz unterschiedlich ausfallen und sind vom Kleingarten-Pächter abhängig. Das kann von regelmäßigem Rasenmähen, zu Obstpflücken oder Pflanzen gießen eigentlich alles sein, was mit Gartenarbeit zu tun hat.

Und: Der Saison–Gärtner kann bei seiner Anmeldung – wie der Kleinpächter auch - angeben, wie er sich das Zusammengärtnern vorstellt. Und weil frische neue Ideen bei vielen Kleingartenbesitzern willkommen sind, verlängert sich die begrenzte Erholungsoase im Grünen vielleicht schon bald in die nächste Saison.