Kosmetikserie Teil 2

Bakterienschleudern im Bad: Deine Creme

07. Juni 2016 von

Eigentlich wollen wir uns im Bad aufhübschen. Dass wir uns dabei aber ganz schön schmutzig machen, ist vielen adrett geschminkten Ladies nicht bewusst. Wir erläutern, wo sich die Bazillen verstecken und worauf du bei der Verwendung von Make-up achten musst.

Cremetiegel

Das ist ja so eine Sache mit Kosmetika und Ablaufdaten. Kosmetikhersteller sind nur verpflichtet, ein Haltbarkeitsdatum auf die Verpackung zu drucken, wenn sie weniger als 30 Monate haltbar sind. Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch der allseits bekannte geöffnete Cremetopf mit einer Zahl. Das bedeutet, dass das Produkt noch so und so viele Monate haltbar ist.

Das macht auch Sinn, denn mit jedem Aufschrauben des Deckels kommt Luft ans Produkt – und die ist nicht keimfrei. So verderben die Cremes schneller. Wenn man auch noch seine Finger in den Tiegel tunkt, dann gelangen zusätzliche Bakterien ins Produkt. Darum sollte man einen Tiegel nach sechs Wochen wegwerfen, raten Dermatologen bei welt.de.

Wer’s nicht tut, riskiert irritierte oder gerötete Haut und sogar Akne. Vermeiden kannst du dieses Problem, indem du die Tuben-Version des Produkts kaufst oder zum Auftragen ein Wattestäbchen oder einen Spachtel benutzt.

Und: Vor dem Eincremen oder Schminken immer(!) Hände waschen. Denn auf deinen Fingerchen tummeln sich mehr Bakterien als in jedem Cremetiegel.

So dreckig sind Wimperntusche und Eyeliner

Anscheinend müssen wir uns in Sachen Mascara nicht nur mit verklumpten Wimpern und Fliegenbeinen herumschlagen, sondern auch mit Bakterien. Woman’s Health schreibt nämlich, dass das International Journal of Cosmetic Science ein Bericht veröffentlichte, für welchen Wissenschaftler zweier brasilianischer Universitäten 40 Mascara-Proben untersucht haben. Die Proben waren nicht neuwertig, sondern wurden bereits einige Male von Frauen verwendet.

Das Forschungsergebnis: 79 Prozent der Proben waren mit Staphylokokken verseucht. Ähnlich sieht es mit Eyelinern aus. Eine mögliche Erklärung für den Bakterienbefall ist das dunkle Innere der Tuben. Auch unter diesen Bedingungen gedeihen Bakterien bestens – insbesondere nach drei Monaten. Das ist die Frist, nach der Mascara und Eyeliner normalerweise ablaufen.

Nicht überraschend: 86 Prozent aller Frauen benutzen ihre Mascara auch nach drei Monaten noch. Wäre doch schade, sie einfach wegzuschmeißen. Das sollten wir uns aber gut überlegen: Ältere Mascaras und Eyeliner erhöhen das Risiko von geröteten, gereizten Augen.

Eine Möglichkeit, dem Verschleiß entgegen zu wirken: Nur noch Reisegrössen kaufen.

Demnächst rücken wir den Bakterien in eurer Haarbürste zu Leibe.

Mit Bakterien ist es eigentlich ganz einfach. Grundsätzlich gilt: Je feuchter und größer der Nährboden ist, desto einfacher können sie sich vermehren. Das heißt Handtücher, Waschlappen, Zahngläser, aber auch schmierige Puderquasten, Cremes, Zahnbürsten, Wimperntusche, Lippenstifte und Haarbürsten sind Bakterien-Top-Kandidaten, die beim Frühjahrsputz gerne übersehen werden.