Konsum, Besitz, Leistungsdruck

10 einfache Tipps, um minimalistischer zu leben

01. Feb. 2017 von

Minimalismus wird oft mit einem radikalen Aussteigerleben verwechselt. Aber Minimalismus bedeutet nicht, nur noch das Nötigste zu besitzen und sich vehement gegen Konsum, Besitz und Leistungsdruck zu wehren. Jeder kann schon mit ganz kleinen, einfachen Veränderungen etwas minimalistischer leben.

In unserer heutigen Konsumgesellschaft stehen Materialismus und Leistung an erster Stelle. Die Devise lautet: Mehr ist immer besser. Mehr kaufen, mehr arbeiten, mit mehreren Dingen gleichzeitig jonglieren. Doch vielen wird diese Schnelllebigkeit und der damit verbundene Stress zu viel. Sie sehnen sich nach einem einfacheren, unbeschwerten Leben mit mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit. Doch bedeutet das gleichzeitig, dass wir unserer modernen Gesellschaft den Rücken kehren müssen?

Die gute Nachricht ist: Nein, niemand muss die gesellschaftlichen Konventionen über Bord werfen, sich jeglichen Konsum versagen und eine einsame Hütte im Wald beziehen. Minimalismus geht viel einfacher. Mit ein paar kleinen Tipps, die du jeden Tag und auch jetzt sofort umsetzen kannst, schaffst du dir kleine Freiräume und lebst ein bisschen einfacher und entspannter.

Einfach mal zu Fuß gehen

Das Auto stehen zu lassen tut nicht nur der Umwelt gut, sondern verbessert mit Sicherheit auch deinen Gemütszustand, wenn du dich nicht jeden Morgen über den Stau zur Arbeit aufregen musst. Versuche dir einen Tag pro Woche zu nehmen, an dem du zu Fuß zur Arbeit oder zum Einkaufen gehst. Du bekommst frische Luft und Bewegung statt hohe Spritkosten und die ewige Suche nach einem Parkplatz.

Mit frischen Zutaten kochen

Verzichte soweit es geht auf Fertiggerichte – sie sind voller Zusatzstoffe und oft längst nicht so lecker wie eine selbst zubereitete Mahlzeit. Verwende frische, regionale Zutaten und nimm dir Zeit zu kochen und zu genießen. Das wirkt nicht nur entspannend, sondern schont auch den Planeten.

Essen selbst anbauen

Bestimmt findet sich auch bei dir ein kleines Fleckchen auf dem Balkon oder dem Fensterbrett, auf dem du Kräuter oder sogar etwas Gemüse anbauen kannst. Auch wenn es nur ein paar Tomaten oder die frische Minze ist, die du selbst hochziehst. Du isst was gerade da ist und vermeidest unnötigen Verpackungsmüll und lange Transportwege.

Sich Fragen stellen: Brauche ich das wirklich?

Frage dich bei jeder neuen Sache, die du dir anschaffen möchtest: Brauche ich das wirklich? Oft kaufen wir aus Gewohnheit oder weil etwas gerade billig ist, dabei brauchen wir viel weniger als wir denken. Frage dich im Laden, ob du nicht schon etwas Vergleichbares besitzt und ob sich dein Leben durch den Kauf verbessern würde. Am besten überlegst du auch noch ein paar Tage gründlich, ob du das Teil auch wirklich verwenden wirst. Oft stellt man fest, man kommt auch gut ohne aus.

Mehr Leitungswasser trinken

Der beste Tipp, um weniger Flaschen zu schleppen und gleichzeitig auch noch Plastikmüll zu vermeiden! Warum nicht das nutzen was bereits da ist? Du sparst Geld und lebst gleichzeitig gesünder, wenn du auf Softdrinks und Co. verzichtest. Einfacher und umweltschonender geht’s nicht.

Do it yourself

Wir müssen nicht immer gleich etwas Neues kaufen, wenn etwas kaputtgeht. Minimalistisch leben heißt auch, auf die Dinge, die wir besitzen, mehr zu achten. Damit wir sie möglichst lange verwenden können. Versuche doch einfach mal das Loch im Pulli zu flicken oder lass dir von deinem Nachbarn helfen, dein Fahrrad zu reparieren. Oft ist es viel einfacher als man glaubt. Mittlerweile gibt es auch sogenannte Repair Cafés – Freiwillige helfen dir zum Beispiel dabei, deine alte Nähmaschine oder kaputte Elektrogeräte wieder flott zu machen.

Ausmisten

Bestimmt liegen auch bei dir im Kleiderschrank ein paar Teile herum, die du schon längst vergessen hast und wahrscheinlich auch nie mehr tragen wirst. Miste doch einfach mal ein paar Dinge aus – das macht nicht nur die Entscheidung, was du morgens anziehen sollst leichter, sondern wirkt auch sehr befreiend. Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, jeden Monat ein paar Teile zu verschenken oder zu verkaufen. Vielleicht fällt es dir aber auch leichter, sie erst einmal in einer Kiste zu verstauen, um ein paar Wochen zu überlegen ob du sie tatsächlich noch brauchst. Fehlen sie dir nicht in deiner täglichen Garderobe, weg damit!

Verpackungsfrei einkaufen

In Bioläden oder auf dem Wochenmarkt findest du frisches Gemüse, das nicht in Plastik verpackt oder eingeschweißt ist. So produzierst du weniger Müll und sparst dir die Zeit fürs Auspacken. Schon ein Jutebeutel oder der Rucksack fürs Einkaufen vermeidet unnötige Plastiktüten.

Auch Nudeln, Reis und sogar Zahnpasta findest du mittlerweile in plastikfreien Läden. Das nächste Mal beim Einkaufen einfach ein Einmachglas schnappen und selbst abfüllen. Auch praktisch: Du bestimmst die Menge selbst und kaufst nur das was du auch tatsächlich benötigst.

Ein bisschen mehr Natur

Das Stadtleben ist aufregend, aber auch stressig. Manchmal tun etwas Ruhe und Natur dann sehr gut. Das muss nicht gleich ein mehrwöchiger Camping-Urlaub im Nirgendwo sein. Schwing dich, wenn du das nächste Mal etwas Zeit hast, auf dein Fahrrad und erkunde die Gegend außerhalb deiner Stadt. Oder versuche regelmäßig spazieren zu gehen. Du bekommst den Kopf frei, fährst einen Gang runter und tankst wieder Kraft für den nächsten Tag.

Schalte digital häufiger ab

Unsere digitalen Geräte haben uns voll im Griff. Fast ununterbrochen sind wir erreichbar oder verlieren uns aus Langeweile im Internet. Dabei ließe sich viel Zeit produktiver und auch aufmerksamer nutzen, wenn wir unser digitales Leben etwas herunterschrauben. Du könntest zum Beispiel alle Apps, die du nicht brauchst, deinstallieren – auch ein aufgeräumter digitaler Arbeitsplatz auf dem PC-Bildschirm wirkt Wunder.

Du kannst dir aber auch ganz bewusst Zeiträume über den Tag schaffen, in denen du alle digitalen Medien ruhen lässt und dich auf die Dinge konzentrierst, die du in dem Moment zu tun hast. Oder du lässt dein Handy an einem Tag der Woche zuhause. Du wirst merken, wie viel mehr Zeit du hast, wenn du nicht alle zwei Minuten auf dein Display starren musst. Ein gutes Buch oder ein interessantes Gespräch machen sowieso viel glücklicher.