In die Trickkiste greifen!

Wenn Kinder nicht essen wollen

27. Juni 2015 von

Viele Kinder verschmähen gesundes Essen. Mit diesen 10 Tricks klappt’s trotzdem!

1.Nicht meckern!

Meistens liegt es nicht am Essen, an dem die Kinder herummotzen. Viel mehr merken sie, dass sie dadurch die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich ziehen und so im Mittelpunkt stehen. Die beste Strategie ist also, dem meckernden Kind möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken und so das Mäkeln nicht auch noch zu zementieren. Umgekehrt funktioniert es sowieso besser: Das Kind loben, wenn es etwas probiert, das ihm eigentlich nicht schmeckt.

2.Essgewohnheiten akzeptieren

Fast alle Kinder haben irgendwann in ihrem Leben als Kind eine Phase, in der sie nur ganz bestimmte Nahrungsmittel essen. Dann gibt’s zum Beispiel Nudeln oder Kartoffelstock zum Frühstück, Mittag- und Abendessen und wann immer möglich dazwischen. Das klingt zwar nicht gerade nach einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, Panik ist hier aber fehl am Platz. Denn wie eine Langzeitstudie der Universität Stanford bewies, droht selbst Kindern, die stark selektiv essen, nicht das Schicksal des Suppenkaspers: Über kurz oder lang holten sie sich die Nährstoffe, die sie brauchen.

3.Eigene Essgewohnheiten überdenken

Kinder orientieren sich am Verhalten ihrer Eltern – auch und gerade was das Essen angeht. Wer seinem Kind also ein gesundes Essverhalten beibringen möchte, sollte zuerst bei sich selbst anfangen. Denn wer über den Tag verteil selber nie Obst oder Früchte snackt, kann das schlecht von seinem Kind erwarten. Eine gute Möglichkeit ist, zusammen mit dem Kind daran zu arbeiten. Man kann die Zwischenmahlzeiten wann immer möglich etwa zusammen einnehmen und daraus ein kleines Ritual entstehen lassen. Dabei können Sie jeweils die „Grundkomponenten“ festlegen, also beispielsweise einen Joghurt plus eine Frucht, und dann das Kind auswählen lassen, was heute gegessen wird.

4.Vorbild sein

Wie bereits beschrieben orientieren sich Kinder stark am Essverhalten ihrer Eltern und daran, wie ihnen das vorgelebt wird. Gerade in einer Phase, wenn Kinder heikel sein können beim Essen, ist es darum wichtig, dass in ihrem Umfeld ein gesunder und ausgewogener Umgang mit dem Essen vorgemacht wird. Versuchen Sie also, selbst beim Essen nicht pingelig zu sein, wenn Sie mit Ihrem Kind essen. Und vor allem: Leben Sie Genuss beim Essen vor

5.Zusammen isst man weniger allein

Rituale sind für Kinder wichtig, gerade wenn es ums Essen geht. Wenn sich die ganze Familie also zu wenigstens einer gemeinsamen Mahlzeit pro Tag trifft, beeinflusst das Essverhalten des Kindes positiv. Wichtig ist dann jeweils auch, dass nicht provokativ auf den Teller des Kindes gestarrt wird. Denn so entsteht ein Druck, unter allen Umständen aufessen zu müssen – und das mündet auch nicht unbedingt in einem gesunden Umgang mit Nahrung. Wenn aber alle gemütlich zusammen am Tisch sitzen und genüsslich ihre Mahlzeiten verspeisen, übernehmen Kinder dieses Verhalten oft ganz von selbst.

6.Langer Atem ist wichtig

Die Art und Weise, wie man die Kleinen an neues Essen heranführt, ist ebenfalls wichtig. Kinder können oft sehr skeptisch sein, wenn sie ein für sie neues Nahrungsmittel noch nicht kennen. Das ist aber eine ganz normale, evolutionsbedingte Reaktion. Darum sollte man nicht gleich aufgeben, wenn der Broccoli beim ersten Mal nicht sofort akzeptiert wird auf dem Teller und es mehrmals versuchen. Das kann durchaus Ausdauer verlangen: Ernährungswissenschaftliche Studien zeigen, dass manche kindliche Teilnehmer erst beim 18. Mal ein neues Lebensmittel akzeptieren. Diese Ausdauer ist aber wichtig, auch um herauszufinden, ob das Kind Broccoli wirklich einfach nicht mag oder ob allenfalls eine Unverträglichkeit vorliegt.

7.Sinnvoll argumentieren

„Iss, das ist gesund für dich!“ zieht leider nicht als Argument bei Kindern. Und es wirkt außerdem auch kontraproduktiv: So verknüpft das Kind „gesund“ mit „schmeckt mir nicht“. Besser: Dem Kind versuchen zu erklären, dass man sich manchmal an neue Lebensmittel anfangs erst gewöhnen muss, bevor man merkt, dass es einem eigentlich schmeckt. Und aufzeigen, welche leckeren Rezepte damit alle möglich sind.

8.Tricksen

Schafft man es trotz hartnäckigem Versuchen nicht, das Kind immerhin zum Probieren zu überreden, hilft ein kleiner Trick: Das Neue mit etwas Gewohntem kombinieren. Etwas Gemüse zum Beispiel mit einem kleinen Klecks Ketchup servieren oder in die Tomatensauce für die Spaghetti schnibbeln.

9.Neues ausprobieren

Ebenfalls ein guter Trick ist, die Zubereitung eines Lebensmittels zu variieren. Wird beispielsweise eine geraffelte Karotte schlecht aufgenommen, kann man es beim nächsten Mal mit Karottenbrei probieren. Denn oftmals haben gerade kleine Kinder auch eine Aversion gegen bestimme Texturen beim Essen.

10.Nicht zwingen

Wenn alles nichts hilft: Das Kind nicht zum Essen zwingen. Essen soll auch für Kinder immer ein Genuss bleiben und nicht reine Nahrungsaufnahme. Die Eltern können dem Kind aufzeigen, was eine ausgewogene Ernährung ist und wie vielfältig sie sein kann.