Freie Radikale & Antioxidantien

Was unsere Haut altern lässt

18. Aug. 2016 von

Besonders im Sommer schützen wir unsere Haut mit Sonnencreme vor UV-Strahlen, denn ungeschützt entwickeln wir schnell Symptome wie Brennen, Rötungen oder Kribbeln. Diese werden durch kleine Moleküle, die in unserer Haut gebildet werden, erzeugt: Freie Radikale.

Was sind Freie Radikale?

Unser Körper besteht aus Molekülen. Ein Molekül wiederrum besteht aus Atomen, welche umgeben sind von Elektronen. Ein Elektron kann man sich der Einfachheit halber als einen kleinen Magneten vorstellen. Damit ein Molekül stabil ist, müssen die Elektronen immer in Paaren vorkommen damit sich die Kräfte im Atom aufheben.

Wenn ein Elektron nun alleine ist, ist das Atom bestrebt dies zu ändern, entweder durch die Aufnahme oder Abgabe eines Elektrons. Dadurch wird das ganze Molekül instabil und hochreaktiv. Dieser Zustand ändert sich dann schnell, indem sich das Molekül von anderen Molekülen ein Elektron losreißt. Dieses instabile Molekül nennt man ein Freies Radikal. Es kann eine regelrechte Kettenreaktion auslösen und viele Moleküle destabilisieren, bevor der Prozess gestoppt wird.

Wie werden Freie Radikale gebildet?

Obwohl Sauerstoff lebensnotwendig ist, ist es bei weitem die wichtigste Quelle der Freien Radikale. Unter dem Einfluss verschiedener Faktoren verändert sich der Sauerstoff in unserem Körper und erzeugt sehr reaktive Formen, die in der Lage sind andere Moleküle zu oxidieren.

Bei der Bildung dieser Freien Radikale ist es wichtig, zwei Quellen zu unterscheiden: Die erste Quelle ist permanent in unserem Körper, denn die Bildung von Freien Radikalen erfolgt als normaler Prozess in unserem Körper. Es ist ein kontinuierlicher und lebenswichtiger Prozess für die Energieerzeugung in den Zellen (durch die Mitochondrien), die Entgiftung, die Immunantwort. Dabei werden in kleinen Mengen Freie Radikale produziert.

Die zweite Quelle kommt von äußeren Einflüssen und stellt ein wesentlich größeres Problem dar, da der Prozess weniger kontrolliert abläuft. Zu diesen externen Quellen gehören Schadstoffe wie Tabak, Stress, Alkohol aber eben auch UV-Strahlen. Um auf die Haut zurück zu kommen: UV-Strahlen sind nicht die einzigen Faktoren die es zu berücksichtigen gibt!

Wie schützt sich unser Körper vor Freien Radikalen?

Sobald das Freie Radikal stabilisiert ist, in dem es ein Elektron aus einem benachbarten Molekül gerissen hat, hört die Reaktion leider nicht auf. Das beraubte Molekül ist selbst ebenfalls reaktiv geworden und wird nun wiederum alles tun, um sich zu stabilisieren. Damit tritt eine Kettenreaktion ein die man auch als oxidativen Stress bezeichnet.

Unser Körper ist an diese Art von Prozessen gewöhnt und kann diesen oxidativen Stress stoppen. Dazu hat er ein ganzes Arsenal an Verteidigungsmechanismen wie Antioxidantien (Superoxid-Dismutase (SOD), Glutathion-Peroxidase, Katalase, Thioredoxin, Vitamin C, Coenzym Q10, Harnstoff und Peptide, ...) entwickelt. Diese Antioxidantien deaktivieren, stabilisieren oder verhindern die Bildung Freier Radikale.

Freie Radikale sind also unabdingbar für zahlreiche biologische Prozesse und unsere Körper kann dank seiner antioxidativen Systeme das Gleichgewicht wiederherstellen, wenn oxidativer Stress ausgelöst wird.

Was sind die negativen Auswirkungen der Radikale?

Trotz der kombinierten Wirkung der Antioxidantien um den Organismus zu schützen, ist dieses System nicht völlig unfehlbar und das Gleichgewicht kann durchbrochen werden. Eine schlecht kontrollierte Überproduktion – welche vor allem durch verschiedene Umweltfaktoren verursacht wird – kann Schädigungen in den Zellen und dem Gewebe induzieren als Folge einer Reaktion mit Proteinen, Lipiden oder der DNA.

Die Wirkung von reaktiven Formen von Sauerstoff ist mit einer Vielzahl von Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, Arteriosklerose, Krebs, aber eben auch einer vorzeitigen Alterung der Haut verbunden. Die Alterung ist gemäß dieser Theorie die kumulierte Menge der Freien Radikale die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Wie kann ich mich vor oxidativem Stress schützen?

Um die Haut zu schützen, sollte man auf die Versorgung mit Antioxidantien (Rosenwurz-Extrakt, Schwarztee-Extrakt, Trauben-Extrakt...) achten. Dies gilt insbesondere im Sommer am Strand, in den Bergen oder in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung.

Sonnencreme schützt vor UV-Strahlen und reduziert somit die Bildung von Freien Radikalen. Damit die Filter eine optimale Wirkung erzielen, solltest Du darauf achten, dass die Sonnencreme regelmäßig auch während des Tages anwendet wird.

Trotz der Filter entstehen nach wie vor Freie Radikale in der Haut (durch UV-Strahlen oder durch die anderen genannten Faktoren wie Schadstoffe). Dies macht sich beispielweise durch das leichte Ziehen in der Haut nach einem Tag an der Sonne bemerkbar. Als weitere Maßnahme sollte man daher auf jeden Fall auch eine beruhigende Creme oder ein Serum reich an antioxidativen Wirkstoffen anwenden!