Lieber zu Besen und Rechen greifen

Warum Laubsauger & Co. Mensch und Umwelt schaden

05. Nov. 2016 von

Tagtäglich sind wir Lärm ausgesetzt, der bei uns Stress auslösen oder sogar dauerhafte Hörschäden verursachen kann. Deswegen empfiehlt das „Umweltbundesamt“ einen lauten Geräuschpegel zu vermeiden – auch bei der herbstlichen Gartenarbeit.

So schön das farbenfrohe Laub auf dem Boden aussieht: Liegen viele Blätter auf dem Bürgersteig vor dem eigenen Haus, müssen sie beseitigt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Fußgänger auf dem glitschigen Untergrund ausrutschen. Grundbesitzer, die Angst vor Schimmel im Rasen oder Pilzen in den Blättern haben, dagegen wollen aus Eigeninteresse das Laub loswerden.

Mehr Schaden als Nutzen

Einen Laubsauger oder –bläser sollte dafür aber niemand benutzen. Das „Umweltbundesamt“ macht darauf aufmerksam, dass diese Gartengeräte eine störende oder schädliche Wirkung auf Mensch und Natur haben können. Wenn sie mit einem Benzinmotor betrieben werden, dröhnten sie mit bis zu 120 Dezibel. Damit erreichen sie die Lautstärke einer Kettensäge oder eines Presslufthammers, so die Behörde. Zudem erzeugen viele der vermeintlich praktischen Helfer Abgase, die ungefiltert in die Luft gepustet werden.

Geräte mit Akkubetrieb seien zwar erheblich leiser und emissionsärmer. Doch es gebe weitere Probleme, die jede Art von Laubsauger oder –bläser verursachen. Die Bläser beispielsweise verteilten am Boden und im Laub befindliche Mikroben, Pilze, Unrat und Tierkot. Für ihre Benutzer und Umstehende sei dies nach Einschätzung des Umweltbundesamts gesundheitlich bedenklich.

Kleintiere wie Frösche, Spinnen oder Regenwürmer schweben vor allem durch Laubsauger mit Häckselfunktion, die eigentlich für das Zerkleinern des Laubs vorgesehen ist, sogar in akuter Lebensgefahr.

Handarbeit statt Benzinmotoren

Die Bundesbehörde sieht in Besen, Rechen und Harken immer noch die besseren Alternativen zur Beseitigung des Laubs. Sie verbrauchen im Einsatz keine Ressourcen, machen keinen Lärm, sind wesentlich leichter, ungefährlicher für tierische Gartenbewohner sowie deutlich kostengünstiger in der Anschaffung und im Unterhalt.

Darüber hinaus lässt sich mit den althergebrachten Kehrwerkzeugen auch nasses und schweres Laub zusammenharken, während die Kraft der Motoren oft nicht ausreicht, die feuchten Blätter vom Boden zu bekommen. „Außerdem sorgen sie für mehr Bewegung – das hilft, gesund und fit zu bleiben“, schließt das Amt ihr Plädoyer für die Handgeräte ab.

Umweltschützer stimmen zu

Naturschutzorganisationen wie der „WWF“, der „Nabu“ oder der „Bund“ halten den Einsatz von Laubbläsern und Laubsaugern übrigens ebenfalls für schädlich bzw. eher schädlich. Sie empfehlen, die welken Blätter auf Beete und unter Gehölze zu verteilen. Dort schütze es Boden und Kleintiere, bis sie im Frühjahr als natürlicher Dünger in den Boden eingebracht werden können.