Risiko steigt ab dem 50. Lebensjahr

Warum Darmkrebsvorsorge so wichtig ist

02. Juli 2017 von

In den westlichen Industriestaaten ist Darmkrebs eine der häufigsten Tumorkrankheiten. Wird er in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Chancen auf Heilung sehr gut. Daher sind Vorsorgeuntersuchungen extrem wichtig und können Leben retten.

Jedes Jahr erhalten weltweit 1,4 Millionen Menschen zum ersten Mal die Diagnose Darmkrebs. Allein in Deutschland werden jährlich über 60.000 Neuerkrankungen, in Österreich zirka 5.000 und in der Schweiz 4.000 registriert.

Gringere Sterberate durch Früherkennung

Laut „Deutschem Krebsforschungszentrum“ (DKFZ) ist die Zahl der Darmkrebsfälle in den letzten Jahren zwar gestiegen, die Sterberate aber stark gesunken. Verliefen Anfang des Jahrtausends noch rund 60 Prozent aller Darmkrebserkrankungen in der Bundesrepublik tödlich, sind es inzwischen noch 40 Prozent.

Je früher der Darmkrebs erkannt wird, desto wahrscheinlicher ist eine effektive, erfolgreiche Behandlung. Denn der Tumor wächst langsam und sitzt anfangs nur auf der Darmwand. Eine Therapie bzw. Operation während dieses Frühstadiums verläuft in über 90 Prozent der Fälle erfolgreich, weiß die Plattform „darmkrebs.de“.

Sichere Erkenntnisse durch Stuhltest und Darmspiegelung

Mit dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. Daher empfehlen Ärzte, ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen durchführen zu lassen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für zwei Möglichkeiten zur Früherkennung: Unterstützt wird der immunologischer Okkultbluttest und die Darmspiegelung.

„Mit einem sogenannten immunologischen Stuhltest werden auch kleinste Blutmengen nachgewiesen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind“, erklärt das „DKFZ“ auf seiner Webseite. Das gesetzliche Früherkennungsprogramm sieht vor, dass Versicherte ab 50 einmal im Jahr diese Untersuchung durchführen lassen dürfen.

Ab 55 Jahren haben Männer und Frauen dann Anspruch auf eine Darmspiegelung. Bei dieser Koloskopie wird der Darm mit einem Endoskop von innen betrachtet. Sofern keine Tumore gefunden werden, haben sie nach zehn Jahren Anspruch auf eine zweite Darmspiegelung.

Eine Koloskopie ist nach Angaben der „Apotheken Umschau“ die wichtigste und zuverlässigste Methode zur frühzeitigen Diagnose eines Tumors. Aber auch der Stuhltest gilt als sehr verlässlich, wobei bei beiden Praktiken eine hundertprozentige Sicherheit schon aus statistischen Gründen leider nicht gewährleistet werden kann.

Aufklärung durch Vertrauensärtzte

Der Hausarzt oder die Hausärztin (bei Frauen auch der Gynäkologe oder die Gynäkologin) sollte der erste Ansprechpartner für Informationen über diese und andere, weniger übliche Untersuchungsverfahren sein. In einem kurzen Gespräch klären Mediziner über Vor- und Nachteile auf.

Gibt es eine familiäre Vorbelastung, können sie Untersuchungen noch vor dem Erreichen des gesetzlich vorgeschriebenen Alters durchführen. Deren Kosten müssen die Krankenkassen dann ebenfalls übernehmen.

Weitere Informationen

Mehr zum Thema Darmkrebsvorsorge findest Du online zum Beispiel auf www.krebsinformationsdienst.de oder www.felix-burda-stiftung.de. Am Telefon beantwortet der „Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums“ in Heidelberg unter der kostenlosen Rufnummer 0800 - 420 30 40 täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr alle Fragen zur Erkrankung.