Nachhaltigkeit

Veganes Leder aus Teakblättern

05. Nov. 2017 von

In der Modeindustrie führt oft immer noch kein Weg an Leder vorbei. Eine deutsche Designerin hat nun in Thailand eine echte Alternative gefunden, fair, vegan und nachhaltig: Teakblätter.

Leder ist Bestandteil eines jeden Kleiderschrankes – noch. Denn wenn es nach Nina Rößler geht, soll es bald der Vergangenheit angehören – und damit Tierleid, Umweltverschmutzung und gesundheitliche Gefahren für die Arbeiter. Ihre nachhaltige, faire und vegane Alternative: die Blätter des Teakbaums.

Daraus macht die Innendesignerin Rößler Geldbörsen, Handtaschen, Yoga und Wohnaccessoires. Mit ihrem Label Nuvi Nomad verspricht sie eine lange Lebensdauer sowie antibakterielle, wasser- und schmutzresistente Eigenschaften.

Produziert werden die Produkte von Nuvi Nomad in Thailand. Die Laubblätter eines thailändischen Waldes in der Nähe von Chiang Mai werden von einem lokalen Team von dem Boden gesammelt. Wachs versiegelt die Oberfläche der Blätter. Mittels einer innovativen Schichtentechnik werden die Teakblätter dann schadstofffrei veredelt. Inspiriert ist dieser Vorgang von der traditionelle Saa-Herstellung von Papier. Heraus kommt ein Stoff mit lederähnlichen Eigenschaften. Durch natürliche Weise gefärbt, ist er in schwarz, beige, braun und türkis erhältlich – jedes Produkt ein Unikat.

Echt vegane Lederalternative

Aber nicht nur eine ressourcenschonende Produktion ist der Designerin Rößler wichtig – die Taschen sollen auch ein soziales und umweltschonendes Bewusstsein wecken. Selbst spendet das Unternehmen zehn Prozent seiner Einnahmen an die Non-Profit-Organisation Yogamour Global, die sich neben dem Yoga-Programm für Gesundheit, Bildung und sauberes Wasser für Kinder in benachteiligten Gegenden einsetzen. Passend zur Zielgruppe, denn neben ethischen Fashionistas und Menschen, die auf umweltfreundliche Wertschöpfung Wert legen, will Rößler mit ihren Entwürfen vor allem Yoga-Liebhaber ansprechen.

Nach ihrer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne Mitte Oktober 2017 steht das Unternehmen jetzt in den Startlöchern. Die Schmuckstücke sind nun online bestellbar. Um den ersten Produktionslauf zu verwirklichen, gibt es allerdings noch viel zu tun: Nähmaschinen und Rohmaterial müssen gekauft werden. Faire Löhne sind zudem selbstverständlich. Dass Nuvi Nomad ein Vorbild für die gesamte Lederindustrie sein kann und eine echte Alternative zu dem tierischen Material bietet, glaubt inzwischen auch Peta: Die Tierschützer haben das Start-up inzwischen offiziell als veganes Unternehmen anerkannt. Dieser Text von Vanessa Giersdorf erschien zuerst im „enorm Magazin“.