Gesundheit

Unkraut mit hohem Allergie-Potential: Ambrosia

17. Juli 2017 von

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Ambrosia kaum von anderem Unkraut. Doch die Pflanze birgt besonders für Allergiker gesundheitliche Risiken - schon wenige ihrer Pollen können heftige allergische Reaktionen hervorrufen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Ambrosia-Pflanze (auch als Beifußblättriges Traubenkraut oder Wilder Hanf bekannt) aus Nordamerika nach Deutschland eingeschleppt. Seitdem hat sich das Unkraut langsam aber stetig verbreitet. Inzwischen ist sie hierzulande vor allem in Berlin, Brandenburg, Baden- Württemberg und Bayern verbreitet. Doch egal, wo der Korbblütler wächst: Gern gesehen ist er nirgends.

Extrem allergen

Die Ambrosia kann innerhalb eines Jahres bis zu einer Milliarde Pollen freisetzen, erklärt die Allergologin Hanan Adib-Tezer im „Deutschlandfunk“. Dabei genügten schon wenige Pollen pro Quadratmeter, um heftige allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Kopfschmerzen, Bindehautreizungen oder Asthma auszulösen.

Und das auch noch bis weit nach der eigentlichen Pollenflugsaison. Denn während die Hauptblütezeit der meisten Pflanzen mit allergenen Blütenstaub im August endet, flaut der Flug der Ambrosia-Pollen erst Mitte Oktober ab. Das verlängert die Allergie-Saison erheblich.

Kampf gegen die „Allergienbombe“

Nicht verwunderlich also, dass das „Umweltbundesamt“ bittet, Ambrosia-Bestände im öffentlichen Raum wie auf Brachen, Äckern oder an Straßenrändern beim örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder beim Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) zu melden. Die Städte und Gemeinden lassen das Unkraut dann entfernen.

Eigentümer und Nutzer von Grundstücken, die eine Ambrosia entdecken, sollten sie samt Wurzel ausreißen und in der Hausmülltonne entsorgen. Sowohl das Umweltbundesamt als auch Adib-Tezer empfehlen dringend, dabei Handschuhe zu tragen. Die Substanzen der Pflanze könnten sonst selbst bei Nicht-Allergikern zu Hautirritationen oder sogar zur Entwicklung von Allergien führen. Blüht die Ambrosia, wird zudem ein Mundschutz angeraten, damit die Pollen nicht in die Atemwege gelangen.

Daran erkennst Du die Pflanze

In Berlin fühlt sich das Unkraut seit Jahren besonders wohl und breitet sich verstärkt aus. Damit sie von jedermann identifiziert werden kann, zeigt das offizielle Hauptstadtportal „berlin.de“ eine ganze Reihe von Bildern der Ambrosia und beschreibt ausführlich, an welchen Merkmalen Du sie erkennst.

Auffällig sind in erster Linie die gelben Blütenköpfchen, die wie Ähren am Zweigende wachsen. Die Stängel gelten als sehr robust, haben kleine Härchen und oft eine rötliche Färbung. Laut „berlin.de“ wird das Kraut an nährstoffarmen, trockenen Standorten nur rund zehn bis 15 Zentimeter, auf gehaltvollen Böden und gut bewässert allerdings bis zu zwei Meter hoch. Häufig findet man die Ambrosia entlang von Verkehrswegen, auf brachliegenden Acker- und Wildflächen, in Gärten sowie Grünanlagen.

Die Ambrosia hat Ähnlichkeit mit dem Gemeinen Beifuß, Du kannst sie jedoch anhand der Blattunterseite unterscheiden: Beim Beifuß ist sie weiß-filzig, bei Ambrosia dagegen glatt und grün.