Desinfektionsmittel

US-Behörden verbieten Triclosan in Seife

09. Sept. 2016 von

Hersteller von antibakterieller Seife müssen zukünftig auf Triclosan und andere Inhaltsstoffe verzichten. Den betroffenen Chemikalien wird deren Wirksamkeit abgesprochen, zudem wurden sie als gesundheitsgefährdend eingestuft.

Wie die US-Arzneimittelbehörde FDA nun mitteilte, sollen unter anderem die Wirkstoffe Triclosan und Triclocarban aus den antibakteriellen Seifen verschwinden. Die Begründung der Behörde: Händewaschen mit antibakterieller Seife schütze nicht besser vor Infektionskrankheiten als gewöhnliche Seife, stehe jedoch im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen.

Unnötige Giftstoffe

Hersteller werben mit antibakterieller Seife als Prävention gegenüber Infektionskrankheiten. Die in den besagten Seifen enthaltenen Chemikalien schaden aber eher der eigenen Gesundheit, als das sie vor gefährlichen Erregern schützt.

Wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit gebe es laut der Behörde keine. Den Herstellern in den Vereinigten Staaten wurde ein Jahr Zeit gegeben, das neue Verbot umzusetzen. Ausgenommen sind Händedesinfektionsmittel, wie sie in Spitälern oder Arztpraxen benutzt werden.

Triclosan-Kritik wächst

Gerade die Chemikalie Triclosan wurde bereits in mehreren Studien als gesundheitsgefährdend eingestuft. Es wird als Desinfektions- und Konservierungsmittel in vielen Produkten, wie Haushaltsmittel und Kosmetika, eingesetzt. Triclosan steht im Verdacht, Allergien zu fördern, Krebs zu verursachen und die Fruchtbarkeit zu mindern.

Ärzte hierzulande fordern deshalb ein Totalverbot der Substanz für die gesamte EU. In vielen Produkten wurde Triclosan schon entfernt, jedoch kommt es in Zahnpasta noch häufig vor.