Trendgetränk aus Kaffee-Abfall: Kennst Du schon „Caté“?
Was kann man mit Kaffeeschalen machen, die normalerweise weggeworfen werden? Ein nachhaltiges Erfrischungsgetränk zwischen Tee und Kaffee: „Caté“. Die Idee zweier Jungunternehmer aus Hamburg verhilft Kaffeebauern in Panama zu mehr Gewinn.
Normalerweise gelten die Fruchtschalen der Kaffeekirschen als Abfallprodukt. In der Kaffeeproduktion finden sie nämlich keinen Platz. Und das, obwohl die Schalen mehr Koffein enthalten als die gerösteten Bohnen.
Der größte Teil der Kaffeepflanze landet also im Müll. Dies ist nicht nur eine enorme Verschwendung, sondern senkt auch den Ertrag der Bauern. Zwei Jungunternehmer aus Hamburg lancierten Ende 2015 erfolgreich eine Limonade, die aus eben diesem „Abfallprodukt“ hergestellt wird.
Auch Kaffeebauern trinken „Caté“
Das Getränk nennt sich „Caté“ – wird aus naturgetrockneten Kaffeekirschen hergestellt und bewegt sich irgendwo zwischen Kaffee und Tee. Die Kaffeebauern brauen sich dieses Getränk schon lange für sich selbst. Bastian Muschke, einer der Start up-Gründer, erzählte im Interview mit „DRadio Wissen“, wie er den Kaffeeschalen-Drink für sich entdeckte.
Muschke, eigentlich als Solartechnik-Entwickler in Brasilien unterwegs, besuchte dort mehrere Kaffeeplantagen und war geschockt über die Verschwendung von Ressourcen und die schlechten Arbeitsbedingungen. So kam er auf die Idee, den Kaffeeproduzenten die Schalen abzukaufen und ein eigenes Getränk daraus zu entwickeln.
Trendgetränk Kaffee-Limo
Mit einem Schuss Kohlensäure versetzt und ein paar geheimen Bio-Zutaten gemixt wurde der Koffein-Drink in den Hamburger Szene-Bars schnell zum neuen Trendgetränk. Die erste Produktion von 8.500 Flaschen war diesen Mai bereits ausverkauft. Jetzt wurden nochmals 20.000 Flaschen produziert und Lübeck als weiterer Verkaufsstandort hinzugefügt. Die Idee funktionert also.
Bessere Arbeitsbedingungen
Was die beiden Unternehmer jedoch am meisten freut: Die Kaffeefarmer profitieren auch mit. Die getrockneten Fruchtschalen stammen nämlich ausschließlich von kleinen, unabhängigen Farmen, die nachhaltig und ökologisch arbeiten. Mit dem Geld, das durch den Verkauf der Kaffeeschalen hinzukommt, können die Farmen modernisiert und der Wasserverbrauch reduziert werden. Außerdem bekommen die Kaffeepflücker einen fairen Lohn ausbezahlt. Momentan arbeiten die beiden Hanseaten mit einem Produzenten aus Panama. In Zukunft sollen aber auch Plantagen in Äthiopien dazukommen.
Für das Projekt wurden Maschke und sein Partner bereits mit dem „Förderpreis der Gastronomieszene“ ausgezeichnet. Eine tolle Idee, die nicht nur den Menschen und der Umwelt in den Produktionsländern zugute kommt, sondern auch zeigt: Abfall ist nicht gleich Abfall.