Gesundheit

Toxisches Schocksyndrom durch Tampons?

29. Mai 2016 von

Bei der Verwendung von Tampons kann es zum sogenannten toxischen Schocksyndrom kommen. Doch ist das Tampon wirklich die Ursache dafür?

Umgangssprachlich wird sie auch als „Tamponkrankheit“ bezeichnet. Das toxische Schocksyndrom ist eine Beschreibung für ein breites Krankheitsbild, das mit schwerem Kreislauf- und Organversagen einher geht. DRadio Wissen greift das Thema auf und spricht mit Experten über die zwar seltene, aber gefährliche Krankheit.

Doch das Tampon selbst löst das Syndrom nicht aus. Die Ursache ist ein Gift, das von einem bestimmten Bakterium produziert wird. Die Verwendung eines Tampons ist der ideale Nährboden für das Bakterium. Ab einer bestimmten Menge ist das Gift für den Menschen gefährlich. Über die vaginalen Schleimhäute gelangt das Gift in den Körper.

Auftreten der Tamponkrankheit

Die Krankheit tritt bei 200 000 Einwohnern einmal auf und ist somit heute relativ selten. Während den 80er Jahren ist das toxische Schocksyndrom zum ersten Mal aufgetreten. Die damaligen Tampons nahmen sehr viel Blut auf und wurden dementsprechend selten gewechselt. Somit konnten sich die Bakterien ungestört vermehren. In den 90er Jahren wurde die Saugfähigkeit von Tampons reduziert, somit wurde auch das Schocksyndrom seltener.

Das toxische Schocksyndrom kann aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer betreffen. Es kann ausgelöst werden durch Insektenbisse, Verbrennungen oder Operationen. Nur etwa die Hälfte der Fälle bei Frauen wird durch die Benutzung eines Tampons versursacht.

Die Symptome

Typische Symptome sind:

  • Stark erhöhte Temperatur
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schwindel
  • Ohnmachtsanfälle
  • Weitere Symptome, die häufig auftreten sind großflächige Hautausschläge an Händen und Füßen

Gefährlich wird es in Kombination, je nach dem welches System im Körper vom Gift des Bakteriums betroffen ist. So kann es bei geschädigtem Magen-Darm-Trakt zu Übelkeit und Durchfall kommen, bei infizierten Muskeln zu Muskelschmerzen führen oder falls die Nieren betroffen sind, kann es zu einer Veränderung der Harnausscheidung kommen.

Wird das toxische Schocksyndrom rechtzeitig als solches erkannt, kann es gut mit Antibiotika behandelt werden.

Vermeiden vom Toxischen Schocksyndrom

Die Krankheit wird durch eine mangelnde Hygiene oder eine lange Tragedauer des Tampons begünstigt. Vor dem Einführen des Tampons also unbedingt die Hände waschen. So können Bakterien, die sich an den Händen befinden, nicht in die Scheide gelangen. Viele Tampons haben eine Einführhilfe, um das Übertragen von Bakterien zu verhindern.

Wichtig ist, den Tampon regelmäßig und häufig zu wechseln und nicht 24 h am Stück drin zu lassen. Wie oft „häufig“ ist, variiert je nach Stärke der Blutung. Tampax gibt an, immer die geringste Saugfähigkeit zu verwenden, die gerade während der Periode benötigt wird.

Während der Nacht empfiehlt es sich, ganz auf Tampons zu verzichten und stattdessen Binden oder Menstruationskappen zu verwenden.