PEGs & kritische Duftsstoffe

Stecken diese schädlichen Stoffe auch in Deinem Deo?

13. Juni 2020 von

Der Sommer naht und mit ihm hohe Temperaturen. Um Schweißgeruch zu verhindern, helfen Deos und Antitranspirant. Immer mehr Deos werben heute mit Aufschriften wie „0 % Aluminiumsalze“. Doch neben diesem Stoff können sich noch weitere bedenkliche Inhaltsstoffe in Deinem Deo verstecken. Wir erklären Dir hier, worauf Du achten solltest und präsentieren Dir die beliebtesten unbedenklichen Produkte der CodeCheck-Community.

Schwitzen ist natürlich und wichtig für den Körper, um die Temperatur zu regulieren und sich von Giftstoffen zu befreien. Doch sobald der geruchlose Schweiß auf hauteigene Bakterien trifft und von ihnen zersetzt wird, werden störende Gerüche freigesetzt. Dagegen wirken Deos und Antitranspirantien, wobei Erstere nur den Geruch überdecken und Letztere zudem den Schweißfluss reduzieren. Hierfür werden in Antitranspirantien Aluminiumsalze eingesetzt. Und die sind noch längst nicht alles, was Du an bedenklichen Inhaltsstoffen in Deinem Deo finden kannst.

Aluminiumsalze

Aluminiumsalze in Antitranspirantien reduzieren den Schweißfluss, indem sie die Schweißdrüsen verengen. Durch den Schweißstau können jedoch nicht nur Hautirritationen und Juckreiz entstehen. Die Salze sind löslich und können die Hautbarriere überwinden und in den Körper gelangen, wo sie sich beispielsweise im Brustgewebe ansammeln und das Körpergewebe schädigen können.

Das als nervenschädigend geltende Leichtmetall kann zudem die Blut-Hirn-Schranke überwinden und das Nervensystem beeinflussen. In Tierstudien konnten embryotoxische Effekte nachgewiesen werden. Weiterhin gibt es Studien, die einen Zusammenhang mit Brustkrebs und Alzheimer vermuten lassen. Hier ist weitere Forschung von Nöten.

Das „Bundesamt für Risikobewertung“ (BfR) rät von der Verwendung der aluminiumhaltigen Schwitzhemmer ausdrücklich ab. Schon mit der Aufnahme von Aluminium über die Nahrung würde die tolerierbare Aufnahmemenge erreicht. Ein EU-Beratergremium für Verbrauchersicherheit (SCCS) kam Ende 2019 dagegen zu dem Schluss, dass die tägliche Anwendung kosmetischer Produkte die Alu-Aufnahme nicht signifikant erhöhe. Auch für krebserregende Eigenschaften von Antitranspirantien gab das EU-Gremium Entwarnung. Weiterer Forschungsbedarf ist daher nötig, um Gewissheit zu erhalten. Bis dahin empfiehlt sich die weitgehende Vermeidung von Aluminiumsalzen.

In diesen Deos stecken Aluminiumsalze:

PEG’s

Wenn Du gedacht hast, dass PEG’s sich nur in Duschgel, dekorativer Kosmetik und Cremes verstecken können, dann hast Du Dich geirrt. Sie werden auch extensiv in konventionellen Deodorants eingesetzt. Warum? PEG’s und Paraffine (Mineralöle) sorgen in kosmetischen Produkten unter anderem als Emulgatoren für eine gleichmäßige Verteilung der fett- und wasserhaltigen Inhaltsstoffe. Auf der Haut können sie jedoch deren natürliche Barrierefunktion beeinträchtigen. Für die Umwelt führt der Erdölabbau zu massiven Schäden. Je nach Kettenlänge sind viele PEG’s zudem auch schwer in der Umwelt abbaubar. Sie können übers Duschen in unser Abwasser gelangen und sich so in der Umwelt anreichern.

Diese Deos enthalten unter anderem auch PEGs:

Allergene Duftstoffe

Um unangenehme Gerüche zu überdecken, enthalten Deos oft Duftstoffe. Einige dieser Duftstoffe, 25 um genau zu sein, gelten dabei als besonders problematisch. Zu diesen Stoffen zählen zum Beispiel Butylphenyl Methylpropional (Lilial), Isoeugenol oder Evernia Furfuracea Extract. Synthetische Moschus-Düfte (polyzyklische Moschusverbindungen) wie z. B. Lilial stehen nicht nur in Verdacht, starke Allergien auszulösen, sondern auch, sich in der Umwelt anzureichern. Diese Anreicherung geschieht auch im menschlichen Körper, nachweislich sogar in der Muttermilch. Lilial steht weiterhin im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Bei einer Untersuchung von Ökotest, die wir hier bei CodeCheck auch vorgestellt haben, kam man zu dem Schluss, dass Lilial sich besonders gerne in Männerdeos versteckt. Das können wir bestätigen. Zusätzlich finden wir den Stoff auch in Frauendeodorants.

Menschen, die zu Allergien neigen oder auf Nummer sichergehen möchten, können allergene Duftstoffe mithilfe der Personalisierungsoption bei CodeCheck übrigens gezielt vermeiden.

Diese Deos überdecken Gerüche mit dem kritischen Stoff „Lilial“:

Diese Produkte kannst Du bedenkenlos kaufen:

Ob ein Deo bedenkliche Stoffe enthält oder nicht, kannst Du natürlich ganz leicht mit der CodeCheck-App herausfinden. Und neben all den Produkten mit kritischen Stoffen gibt es auch einige Deos, die ganz unbedenklich daher kommen. Hier gilt es generell, sich erst einmal heranzutasten. Wer lange Deo mit Aluminiumsalzen benutzt hat, dessen Körper wird eine Weile brauchen, um sich umzustellen. Gib Deinem neuen Deo also erst einmal vier Wochen Zeit, bevor Du genervt wieder rückfällig wirst. In besonders heiklen Situationen wie einem Date oder einem Bewerbungsgespräch kannst Du natürlich auch noch auf stärkere Wirkstoffe setzen, aber gewöhn Deinen Körper einfach mehr und mehr an die schonenden Deo-Varianten.

Weitere Tricks um unangenehme Gerüche einzudämmen, sind die Reduktion von Kaffeegenuss, das Meiden von rohem Knoblauch und Zwiebeln sowie der weitestgehende Verzicht auf synthetische Fasern.

Deo-Creme kannst Du übrigens auch leicht, günstig und wirkungsvoll mit Natron und ätherischen Ölen selbst herstellen. Unten im Artikel haben wir Dir ein DIY-Rezept verlinkt. Das spart dann auch gleich die Verpackung.

Diese unbedenklichen Deos sind beliebt bei der CodeCheck Community

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