So leiden „Wiesenhof“-Enten in der Zucht

Nach Recherchen der Tierschützer „SOKO Tierschutz“ werden auch in der Entenmast oftmals Küken geschreddert – jetzt wollen die Tierschützer gegen eine Firma der Familie Wiesenhof klagen. Das Mastunternehmen wehrt sich: Die getöten Tiere seien ohnehin „nicht lebensfähig“ gewesen.

Vermehrt wurde in den letzten Wochen von der Kükentötung männlicher Küken in der Legehennenproduktion berichtet – doch auch in der restlichen Geflügelproduktion, wie bei der Entenmast, gehören Schreddern und elendige Bedingungen für die Küken zum Alltag.

Enten-Mast

In einem erschreckenden Video erklärt Friedrich Mülln von der „SOKO Tierschutz“, wie grässlich sogenannte Hybrid-Enten in der Mast sterben: „Die Tiere sind einfach zu schwach. Die Beine und Knochen wachsen nicht so schnell wie der restliche Körper. Bei irgendeinem kleinen Straucheln fallen die Tiere auf den Rücken und bleiben liegen.“ Ihr Todesurteil. Einmal auf dem Rücken liegend, kommen die Tiere nicht mehr von alleine auf die Beine, verhungern oder verdursten.

Laut Gesetz müssten die schwachen Tiere sofort getötet werden, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Tierschützer Mülln zeigt ein solches Tier, beschreibt: „Das Tier stirbt gerade. Ich weiß noch nicht, wie lange das Tier schon auf dem Rücken liegt.“ Der Betreiber teilte mit, zwei Mal am Tag würden Mitarbeiter den Stall kontrollieren und auf dem Rücken liegende Tiere entfernen.

Auch Entenküken werden geschreddert

Weiterhin konnten die Tierschützer nachweisen, dass in den Schreddern eines Entenmastbetriebs nicht nur Eierreste, sondern auch Küken geschreddert werden.

Das Schreddern von Eierküken ohne vernünftigen Grund ist laut Tierschutzgesetz ebenso verboten wie bei den Legehennen. Ein Großteil der Lieferanten gehören selbst auch zum Konzern der Wesjohann-Familie (phw-Gruppe) – besser bekannt als Wiesenhof.

Schriftlich teilte die Unternehmensgruppe gegenüber SPIEGEL-TV mit: „In der Brüterei in Wriezen werden ausschließlich Tiere aussortiert, die nicht lebensfähig sind.“

Auf den Bildern sehen die meisten Küken jedoch ziemlich vital aus – vielleicht gibt es also doch andere Gründe, außer den offiziellen, warum einige Küken geschreddert werden. Die SOKO Tierschützer vermuten, dass Tiere, die nicht den gängigen Entwicklungsvorstellungen entsprechen, und weniger Profit liefern, vernichtet werden.

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