Umwelt

Recycling: Schadet „Coca-Cola“ dem Mehrweg-System?

07. Feb. 2017 von

„Coca-Cola“ versuche gezielt europaweit Mehrwegsysteme zu unterlaufen — das beweist laut der „Deutschen Umwelthilfe“ (DUH) ein geleaktes, internes Dokument. Auch bessere Umweltstandards will der Konzert sabotieren, heißt es.

Mehrwegsysteme in Europa schonen Energie und Ressourcen und sind somit ein Plus für die Umwelt. Doch seit einiger Zeit wird dem amerikanischen Getränkegiganten „Coca-Cola“ vorgeworfen, er würde versuchen solche Mehrwegsysteme zu unterwandern.

Deutschland mit seinem weltweit größten Mehrweg-Getränkesystem sei besonders betroffen, so die „Deutsche Umwelthilfe“.

„Coca Cola“ schafft einige Mehrwegflaschen ab

Bereits seit 2015 setzt „Coca Cola“ bei den Halbliter- und den 1,5-Liter-Flaschen auf Einweg, statt wie zuvor Mehrwegflaschen zu verwenden. Der Konzern argumentiert: „Gerade zur 0,5-Liter-Flasche werde viel von unterwegs gegriffen, daher würden viele Flaschen nicht zurückgegeben und auch nicht wiederbefüllt.

Eine Folge durch den Mehrweg-Ausstieg: Millionen Abfüllungen pro Jahr in unökologische Einweg-Plastikflaschen und Dosen anstatt in umweltfreundliche Mehrwegflaschen, erklärt die „Deutsche Umwelthilfe“. Dies führe zu deutlich höheren Ressourcenverbräuchen und belaste das Klima.

Neue schockierende Pläne

Doch nicht nur auf Mehrwegsysteme scheint es Coca Cola abgesehen zu haben. Die Veröffentlichung eines internen Strategiepapiers von Coca Cola durch die Organsation „DCLeaks“ soll Ende 2016 weitere Ziele offenbart haben, heißt es bei der DUH. Das Dokument beinhalte die Ausrichtung der europäischen Unternehmenspolitik des Unternehmens.

Laut der DUH, plant „Coca Cola“ in seinem neuen Strategiepapier:

  • bestehende Umweltstandards zu senken
  • bessere Umweltstandards zu verhindern
  • die Erhöhung der Sammelmengen von Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen zu stoppen
  • die Anhebung von Recyclingquoten zu verhindern

DUH erhebt Vorwürfe gegen Bundesumweltministerin

Außerdem wirft die DUH der deutschen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vor, sie sei „die erste bundesdeutsche Umweltpolitikerin, die den Mehrwegschutz beenden möchte“.

Seit Beginn ihrer Amtszeit habe sie die Interessen großer Industrie- und Handelskonzerne höher und die umweltfreundlicher Mittelständler niedriger bewertet als alle ihre Vorgänger, heißt es weiter.

Dies erlaube es Konzernen wie Coca Cola ihre Arbeit gegen die Umwelt unbehelligt fortzuführen.