Dänische Studie

Pille erhöht Risiko für Depressionen

10. Okt. 2016 von

Lustlosigkeit, Stimmungsschwankungen oder ein erhöhtes Thrombose-Risiko — nur einige der Nebenwirkungen von Antibabypillen. Jetzt hat eine dänische Studie ermittelt: Die Pille soll auch das Risiko für Depressionen erhöhen, bei jungen Frauen sogar um bis zu 80 Prozent.

Die Einnahme der Antibabypille ist gefährlich: Das hormonelle Verhütungsmittel erhöht das Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle und Krebs. Unter #MyPillStory berichten zahlreiche Frauen seit längerem von den Schattenseiten des Verhütungsmittels.

Nun glauben dänische Forscher, dass die Pille weitere Probleme verursachen kann. Laut einer neuen Studie der Universität Kopenhagen soll das Risiko für Depressionen bei Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel nutzen, signifikant steigen.

Depressionen durch die Pille

Für die Studie wurden zwischen den Jahren 2000 und 2013 die Daten von einer Million Frauen im Alter von 15 bis 34 Jahren ausgewertet.

Das Ergebnis: Bei Frauen, die hormonelle Kombipräparate nutzten, stieg das Depressions-Risiko nach sechs Monaten der Einnahme um 23 Prozent im Vergleich zu Frauen, die nicht hormonell verhüteten.

Bei den Einzelstoffpräparaten wie der Minipille fiel das Resultat noch drastischer aus: Das Risiko an Depressionen zu erkranken stieg um 34 Prozent.

Junge Mädchen zwischen 15 und 19 sind besonders gefährdet: Ihr Depressions-Risiko stieg bei Kombipräparaten um 80 Prozent, bei der Minipille um 70 Prozent, verglichen mit Mädchen, die keine Pille einnahmen.

Alle hormonellen Verhütungsmittel betroffen

Das Risiko für Depressionen soll jedoch nicht nur durch Einnahme der Antibabypille, sondern auch andere hormonelle Verhütungsmittel steigen.

Von der Pille auf Hormon-Pflaster oder Vaginal-Ringe umzusteigen, sei in Bezug auf ein vermindertes Depressionsrisiko laut den dänischen Forschern keine Option, dieses sei dabei sogar höher als bei der Pille so der „Westen“.

Hormonfreie Verhütung?

Alternativen zu hormoneller Verhütung gibt es einige. Besonders unkompliziert ist die Verhütung mit Kupfer. Hierbei wird eine Spirale, eine Kette oder ein kleines Bällchen aus Kupfer in die Gebärmutter eingesetzt. Nach dem Einsetzen ist man bei der Kupfer-Verhütung fünf bis zehn Jahre geschützt. Bei Kinderwunsch lassen sich die Kupferteile auch jederzeit entfernen. Der Pearl Index liegt bei 0,3 bis 0.8, wie „welche-verhütungsmethode.de“ schreibt.

Etwas aufwendiger sind die Temperaturmethode und die Symptothermale Methode, bei denen anhand der Körpertemperatur der Zyklus überwacht wird. Eine Hilfe ist dabei die Verwendung eines sogenannter Zykluscomputers.