Risikofaktor Vitaminmangel

Neue Studie: Helfen diese Vitamine bei Migräne?

16. Juni 2016 von

Eine neue Studie fand heraus, dass ein Großteil der Menschen, die von Migräne betroffen sind, auch ein Mangel an Vitamin D, Riboflavin und Coenzym Q10 haben. Gibt es einen Zusammenhang und helfen Nahrungsergänzungen?

Die Wissenschaft ist sich nicht einig, welche Faktoren Migräne auslösen können. Es könnte sein, dass es eine Kombination aus genetischen Faktoren und der Lebensweise ist, die die Kopfschmerzen auslösen. Auch könnten Hormonstörungen, Alkohol- oder Koffeingenuss oder Stress die Ursache sein. Den Schmerzen voraus geht jedenfalls eine Entzündung und Reizung von Hirnhautgefäßen.

Wie Medicaldaily berichtet, ging das Cincinnati Children’s Hospital Medical Center den Ursachen von Migräne auf den Grund. Sie vertreten den Ansatz, dass möglicherweise Vitamin- und Nährstoffmangel die Ursachen für die attackenartigen Kopfschmerzen sind.

Das Medical Center fand heraus, dass Kinder, Teenager und junge Erwachsene, die regelmäßig über Migräne klagten, zu Mängeln neigen. Es mangelte ihnen vor allem an Vitamin D, Riboflavin und am Coenzym Q10.

Wichtige Körperfunktionen – Mängel können einschränken

Für die Studienergebnisse verglichen die Wissenschaftler die Bluttest-Daten der Patienten. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, welches vom Körper durch Sonnenlicht gebildet wird; kleine Mengen sind in fetten Fischen, Avocado, Käse und Eigelb enthalten. Das Vitamin hilft dem Körper, Kalzium zu absorbieren und fördert das Knochenwachstum.

Riboflavin – Vitamin B2 – spielt eine Rolle in der Produktion von roten Blutzellen und im Kohlenhydrate-Stoffwechsel. Folsäure – ein weiteres B-Vitamin – findet man in angereicherten Cerealien. Auch dieses Vitamin ist für die Bildung von roten Blutkörperchen mitverantwortlich.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass vor allem pubertierende Mädchen und junge Frauen einen Q10-Mangel aufwiesen. Junge Männer waren weniger betroffen. Dafür fand man bei den Jungen vermehrt Vitamin D-Mängel. Schon früher wurden niedrige Vitaminspiegel mit Migräne in Verbindung gebracht, allerdings ist die Datenlage unvollständig.

Unsichere Datenlage bei Migräne

Die Studie unterschied zwischen Patienten mit chronischer Migräne und einer attackenartigen Migräne. Chronische Migräne wurde vermehrt mit Q10- & Riboflavinmangel in Verbindung gebracht. Mit gänzlicher Sicherheit lassen sich die Mängel jedoch nicht mit den Kopfschmerzen in Verbindung bringen, denn die meisten Studienteilnehmer nahmen Medikamente gegen Migräne ein. Einige nahmen zudem Vitamin-Ergänzungen zu sich, allerdings nicht unter kontrolliert ärztlicher Aufsicht. Deshalb lassen die Ergebnisse keine vollumfänglichen Schlüsse zu.

Dazu kommt, dass frühere Studienergebnisse ebenso wenig beweiskräftig, manchmal sogar kontrovers sind. Deshalb schlussfolgern die Wissenschaftler, dass noch weitere Forschungsarbeit nötig ist.

Migräne – gibt es etwas, was hilft?

Den Schmerzen entfliehen ist nicht leicht, bewährt haben sich aber folgende Maßnahmen:

  • Zimmer sofort abdunkeln
  • Radio und Fernseher ausschalten
  • Arbeit und unterbrechen, dem Körper Ruhe gönnen
  • Akupressur (Schläfen- und Nackendruck) manchmal mit kühlendem China-Öl aus der Apotkeke
  • Kühler Waschlappen auf Stirn und Hinterkopf zur Schmerzlinderung

Möglicherweise können auch alternative Therapien wie beispielsweise Akupunktur. Falls diese Maßnahmen nicht genügen, können Medikamente helfen. Bekannt sind Triptane, ein verschreibungspflichtiges Präparat. Es sollte nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden.