Macht Naschen bald nicht mehr dick?

Neue Schokolade: Nestlé sagt dem Zucker den Kampf an

26. Feb. 2016 von

Schokolade ist nicht gerade als Schlankmacher bekannt. Ein hoher Fett- und vor allem Zuckergehalt macht es schwer nach einem Täfelchen aufzuhören. Nun möchte der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé die Rezepturen anpassen.

2016 feiert der Konzern Nestlé mit Sitz in der Schweiz seinen 150. Geburtstag. Pünktlich zum Jubiläum und kurz nachdem der weltgrößte Schokoladen-Hersteller Barry Callebaut bekannt gegeben hat, dass er eine gesündere, wohlschmeckende Schokolade auf den Markt bringen will, liefert Nestlé (u.a.KitKat, Lion) nach. Bei Callebaut basiert der reduzierte Zuckergehalt auf dem Austauschprinzip.

Ballaststoffe als Füllstoff bei Barry Callebaut

Barry Callebaut, der alles rund um die Schokolade für Industrie und Unternehmen produziert, ersetzt Zucker durch den natürlichen Süßstoff Stevia dulce. Ein kniffliges Unterfangen. Denn im Vergleich zu Zucker hat Steviapulver ein viel kleineres Volumen.

Der Konzern musste deshalb an einer neuen Rezeptur tüfteln: Die Ratio zwischen Kakaobutter, Milchpulver und Stevia musste komplett angepasst werden. Schmecken tut die Schokolade gemäß dem Konzern gleich wie früher, allerdings enthält sie mehr kalorienarme Nahrungsfasern, die uns im Endeffekt weniger Fett ansetzen lässt.

Denn nicht nur in Amerika und Großbritannien, auch in Deutschland und der Schweiz kämpfen immer mehr Menschen mit Übergewicht. Deshalb (und natürlich auch, um das stabile, profitable Wachstumsziel von fünf bis sechs Prozent pro Jahr nicht zu verfehlen) reduziert der Lebensmittelhersteller Zucker-, Salz-, und Fettgehalt in vielen Produkten.

Gesunde Schokolade: Wie sieht der Plan bei Nestlé aus?

Im ersten Halbjahr 2018 möchte Nestlé Schokolade mit 50 bis 60 Prozent weniger Zucker auf den Markt bringen. Wie das funktionieren soll, ist allerdings noch geheim. Was man weiss, ist, dass Nestlé nicht auf Steviablätter setzt.

20 Minuten zitiert Stefan Catsicas, Chef für Forschung und Entwicklung und Mitglied der Konzernleitung bei Nestlé: „Wir haben eine neue Technologie entwickelt, um den Zuckergehalt massiv zu senken.“

Gesund wird die Schokolade auch 2018 noch nicht sein, aber weniger Zucker ist bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung. In der Schweiz essen die Menschen im Schnitt täglich 128 Gramm Zucker, was 32 Würfeln entspricht – und das bei „normaler“ Ernährung. Kein Wunder also, dass der Gürtel gelockert werden muss.

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