Diät-Studie in den USA

Machen weniger Kalorien glücklicher?

30. Mai 2016 von

Wie viel wir essen hat laut einer aktuellen Studie großen Einfluss auf unser Gemüt. Eine Diät soll neben der Gesundheit auch unsere Laune und unser Liebesleben verbessern. Startprobleme seien dabei normal.

Sollte man deshalb künftig einfach weniger essen? In einigen Ländern gibt es das Konzept schon länger: „Japaner machen das schon so: Da gibt’s die Maxime Hara Hachi Bu. Heißt soviel wie: Hör auf zu essen, wenn du zu 80 Prozent satt bist,“ sagt Sophie Stigler von Deutschlandradio Wissen.

Studie zeigt auch: Weniger essen ist schwer

Eine Studie in den USA untersuchte jetzt 220 Menschen unter 50 Jahren über zwei Jahre. Die Teilnehmenden waren normal bis leicht übergewichtig und hätten normalerweise keine Diät gemacht.

Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe durfte so viel essen wie bisher. Die zweite Gruppe sollten ein Viertel weniger essen als üblich.

Nicht alle haben das durchgehalten: Nach einem Jahr hatte die Diätgruppe im Schnitt nur 15 Prozent weniger gegessen und am Ende der Studie noch rund zwölf Prozent.

Bessere Laune und mehr Energie durch Diät

Die Untersuchung hat gezeigt: Die Diätteilnehmer haben im Schnitt sieben bis acht Kilo abgenommen.

Darüber hinaus hat sich ihre gesamte Lebensqualität verbessert: Sie hatten mehr Energie und mehr Lust auf Sex.

Zudem waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diätgruppe gesünder, sie haben sich entspannter gefühlt und hatten bessere Laune als die Teilnehmer der Kontrollgruppe.

Anfangsprobleme sind normal

Im Alltag scheint jedoch meist genau das Gegenteil der Fall zu sein. Menschen, die Diät halten wirken oft mürrisch und schnell gereizt.

Die Autoren der Studie vermuten diesbezüglich, dass man erst über einen Berg müsse, bevor sich die positiven Effekte der Diät zeigen. Am Anfang sei eine Diät einfach nur anstrengend, doch danach spüre man die Vorteile wodurch die Diät leichter fällt.

Die Studienteilnehmer hatten für diese schwierige erste Zeit zusätzlich Hilfe von Psychologen und Ernährungswissenschaftlern.

Im Alter ist leichtes Übergewicht gut

Einige Studien belegen jedoch genau das Gegenteil: Leute mit leichtem bis mittlerem Übergewicht sollen zum Beispiel Krankheiten besser überstehen.

DRadio-Wissen-Autorin Sophie Stigler meint dazu: „Das gilt aber vor allem für ältere Menschen, die brauchen auch eher Reserven.“