Palmöl

Larven sollen bald Palmöl ersetzen

22. Nov. 2015 von

Palmöl ist sehr umstritten, denn für seine Produktion werden große Regenwälder zerstört. Deshalb arbeiten Forscher jetzt an einem umweltfreundlichen Ersatzprodukt — aus Insektenlarven.

Schon lange ist die Palmölproduktion verrufen: Riesige Regenwälder werden abgeholzt, um stattdessen Plantagen mit Ölpalmen anzulegen. Diese Zerstörung der „grünen Lunge“ der Erde ist ein weltweites ökologisches Problem. Leider ist der Bedarf an Palmöl enorm. Nun arbeiten Forscher an einer Lösung: Die Larven der Soldatenfliege sollen künftig Palmöl ersetzen können.

Soldatenfliege ist für den Menschen ungefährlich

Larven als Palmölerstz, das klingt im ersten Moment befremdlich, kann aber ein wichtiger Schritt für den Erhalt unseres Planeten sein. Seit vier Jahren arbeitet die Biogas-Firma Bios aus Sachsen mit der Technischen Universität Dresden nun an dem Projekt.

Die Larven der Soldatenfliege, die ausgewachsen aussieht wie eine Wespe und zweieinhalb Zentimeter groß wird, ist reich an Proteinen und Fetten und hat damit all das, was Palmöl so begehrt macht. Gefährlich für den Menschen ist die Soldatenfliege nicht, sie kann nicht stechen und überträgt keine Krankheiten.

Larven sind reich an Fetten und Proteinen

Soldatenfliegen sind sehr vermehrungsfreudig, das macht sie für die Wissenschaft und als potenziellen Palmölersatz so interessant. In ihrem kurzen Leben legen die Tiere 500 Eier.

Die Maden, die im Zentrum des Projektes stehen, ernähren sich von totem organischen Material, Speiseresten und Küchenabfällen. Daraus produzieren sie viele Fett und Proteine.

Das ist entscheidend, denn wegen dieser Stoffe nimmt die Nachfrage nach Palmöl ständig zu. Palmöl wird vor allem in Lebensmitteln wie in Waschmitteln und Kerzen eingesetzt.

Wie sieht die Zukunft des Projektes aus?

Gelingt es den Forschen, die Larven künftig effizient zu produzieren, wäre das ein Durchbruch von internationaler Bedeutung. Die Abholzung von Regenwäldern für Palmenplantagen könnte dadurch eingeschränkt werden, auch wenn es ganz ohne Palmöl wohl auch dann nicht gehen wird.

Wie lange die Untersuchungen mit den Soldatenfliegenlarven noch andauern werden, lässt sich nicht genau prognostizieren. Die Experten gehen davon aus, dass sie noch ein, zwei Jahre dazu benötigen.