Stigmatisierung eines Softdrink-Herstellers oder ernstgemeinte Hilfe?

Kontrovers: Coca-Cola spendet eine Million Euro an Berliner Charité

03. Feb. 2016 von

Die Coca-Cola Company zählt zu den bekanntesten Firmen weltweit. Doch seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1892, stand der Konzern immer wieder in der Kritik.So nun auch erst jüngst wieder geschehen.

Vor Kurzem wurde bekannt, dass das US-Unternehmen der Berliner Charité-Klinik insgesamt eine Million Euro als Spende hat zukommen lassen. Mit diesem Geld möchte das Charité die Forschung von Herzerkrankungen vorantreiben, wovon aber sogenannte Softdrinks - zu denen auch die vertriebenen Getränke der Coca-Cola Company gehören - eine gewisse Teilschuld tragen. Eine Doppelmoral?

7,5 Millionen Euro „für den guten Zweck“

Wie foodwatch berichtet hat die Coca-Cola Company im Zeitraum von 2010 bis 2015 fast 7,5 Millionen Euro an ähnliche Institute in Deutschland gespendet. Ziel des Unternehmens war und ist es, das Bewusstsein und nachhaltige Lebensart der Konsumenten zu fördern. Laut einem Blogbeitrag auf der offiziellen Seite des Herstellers, wurden von den 7,5 Millionen Euro insgesamt 1,5 Millionen zu Forschungszwecke an entsprechende Einrichtungen verteilt. Neben der Berliner Charité-Klinik zählen auch Unternehmen wie das Deutsche Hilfswerk oder die Universität Paderborn dazu.

Den Größtenteils wurde jedoch an das Berliner-Krankenhaus gespendet. Hier beschäftigt ist zudem eine wichtige Partnerin Coca-Colas, Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek, die unter anderem bei der Initiative „Hör auf dein Herz“ als Repräsentant dient. Hierbei handelt es sich um ein Programm zum Vorbeugen von Herz- und Kreislauferkrankungen besonders bei Frauen.

Reine Publicity?

Von einigen Seiten wird Coca-Cola nun für diese Art der Doppelmoral kritisiert. Das Unternehmen zählt mit seinem umfangreichen Sortiment an „Zuckerwasser“ zu den größten Anbietern an Softdrinks. Diese sind nicht nur für Diabetes oder Übergewicht verantwortlich zu machen, nein auch einige Herzprobleme werden dem Konsum solcher Getränke zugeschrieben. Entsprechend fraglich ist es, welchen Plan die Coca-Cola Company mit einer vermeintlich gesunden Ausrichtung verfolgt. Neben Deutschland wurden auch in anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder den USA ähnliche Spenden und Förderungen getätigt.