Haltungsschäden vor allem bei jungen Menschen

Hast du einen Smartphone-Nacken?

30. März 2016 von

Wer sagt eigentlich, dass unsere evolutionäre Verwandlung mit dem Erreichen des aufrechten Ganges bereits vollendet ist? Der ständige Blick auf Smartphones und Tablets könnte die menschliche Anatomie nochmals verändern, warnt ein New Yorker Chirurg.

Smartphones sind Gift für den Nacken: Den Kopf ständig nach vorn geneigt, dazu dauerhaft überdehnte und angespannte Muskeln, führen zu einer Dysbalance. Auch Halswirbel leiden, weil sie in eine unnatürliche Position gezogen werden. Das Ergebnis: Immer mehr Menschen leiden unter Nackenschmerzen. Gerade Junge sind davon betroffen, da sie dauernd auf die kleinen, mobilen Computer schauen.

Normal gewordene Fehlhaltung

Eine in der Süddeutschen vorgestellte Studie des Wirbelsäulenchirurgen Kenneth Hansraj aus New York zeigt, wie sehr sich das unendliche Glotzen auf das Smartphone auf die Halswirbelsäule auswirkt. Je schiefer der Kopf, umso größer die Belastung für den Nacken. Der Chirurg befürchtet das ständige Starren auf Smartphones könne Haltungsschäden hervorrufen. Der zur Normalität gewordenen Fehlhaltung sei Dank.

Doch nicht nur Handynutzer sind betroffen. Allgemein haben Menschen, die sich wenig bewegen und lange sitzen, häufig Nackenschmerzen. Durch falsche Sitz- und Haltungspositionen entstehen im Halswirbelbereich Blockaden. Um diese auszugleichen, spannt sich die Muskulatur an und wird dicker. Nach und nach drückt diese mehr auf die Nerven, was die Schmerzen verursacht.

Weniger Handy, mehr Bewegung

Ein Ende dieses negativen Trends ist leider nicht in Sicht und so dürften Fitnessstudios, nebst Rumpfbeugen, demnächst auch Kopfbeugen im Programm haben. Denn Betroffene müssen an ihrer Funktionalität und Haltung arbeiten, um weitere Beschwerden zu vermeiden. Wer länger sitzt, zum Beispiel im Büro, sollte öfters aufstehen und sich „durchbewegen“.

Das Smartphone sollte sich, wie ein TV, bei Benutzung möglichst auf Augenhöhe befinden. Das mag seltsam und unbequem klingen, ermöglicht aber die einzige natürliche Nackenhaltung. Wer nicht in aller Öffentlichkeit sein Handy vors Gesicht halten möchte, kann Alternativ einfach weniger Gebrauch davon machen. Warum auch nicht?