Frauenproblem Ballenzeh

Hallux valgus: Was ist das und was kannst du dagegen tun?

02. Mai 2016 von

Sexy High Heels oder enge, spitze Schuhe: Die Folge kann ein Ballenzeh sein. Besonders Frauen, die sich öfters in solche Schuhe zwängen, kämpfen mit der Verformung des großen Zehs. Fußgymnastik oder Operationen helfen.

Füße mögen spitze Pumps und High-Heels überhaupt nicht. Darin werden sie eingequetscht und verformen sich mit der Zeit. Trotzdem – Frauen nehmen es in Kauf, damit ihre Füße hübsch aussehen, so fein säuberlich verpackt in kleine, hochhackige Schuhe.

Aber: High-Heels zwängen die Zehen in eine Hallux-Stellung. Dies führt mit der Zeit zu der Verkrümmung der großen Zehe, die unter Frauen weit verbreitet ist. Man kennt den Hallux valgus auch unter den Begriffen Großzehenballen, Ballenzeh, schiefer Zeh oder Ballengroßzehe. Von einem Ballenzeh spricht man, wenn der erste Mittelfußknochen Richtung Fußaußenseite wandert. Dadurch verbreitet sich der vordere Teil des Fußes. Der große Zeh knickt gleichzeitig nach innen weg und legt sich an die mittleren Zehen an.

Ein Frauenproblem

Professor Markus Walther, Orthopäde, Fußchirurg und Ärztlicher Direktor der Schön-Klinik München-Harlaching sagt in der Apotheken Umschau: „Ein Hallux valgus ist vorwiegend Frauensache. Hochhackige und spitz zulaufende Schuhe begünstigen in vielen Fällen seine Entwicklung.

Doch nicht nur die falschen Schuhe sind die Auslöser für einen Hallux. Oftmals kommen mehrere Faktoren zusammen. Wie die Apotheken Umschau weiter informiert, kann es an der genetischen Veranlagung liegen. Vielleicht kommt der Hallux aber auch vom schwachen Bindegewege, einer Schwangerschaft, einigen Medikamente oder auch Krankheiten. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, vermehrtes Stehen und Rheuma.

Feststellen lässt sich der Hallux leicht, da der Ballenzeh, wenn er einmal ausgeprägt ist, sehr typisch aussieht. Es gibt jedoch Anzeichen für eine beginnende Verformung:

  • Die Verbreiterung des Vorderfußes
  • Schmerzen an den mittleren Zehen
  • vermehrte Hornhautbildung an der Unterseite der mittleren Zehen
  • Entstehen von Schwielen und Hühneraugen
  • Geröteter, geschwollener Ballen

Spätestens wenn Schmerzen an den kleinen Zehen auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Therapieformen für den schiefen Zeh

Es gibt drei Therapie-Arten, wie man dem Ballenzeh entgegenwirken kann. Die erste Therapieart erfolgt mit Hilfsmitteln wie Einlagen, Schaumstoffpolster, Nachtschienen oder Bandagen. Weil sie nicht invasiv sind, lindern sie in erster Linie die Schmerzen und Beschwerden. Sensomotirische Einlagen regen die schwache Fußmuskulatur an und wirken so positiv auf die Zehenfehlstellung aus. Einen Hallux valgus rückgängig zu machen, ist auf diese Weise jedoch nicht möglich.

Die zweite Therapieform ist Physiotherapie, also Fuß- und Zehengymnastik. Diese wirken Fehlstellungen auch entgegen, indem man die Muskeln, Sehnen und Bänder stärkt.

Man kann den Hallux valgus auch operieren. Dies ist nötig, wenn sich der Zeh schon ganz stark verkrümmt hat. Mittels verschiedener Verfahren kann der operierende Arzt den Zeh wieder begradigen. Meistens kommen nach der Operation Nachtlagerungsschienen oder auch andere Arten von Einlagen zum Zug. Sie können die Fußstellung während der Heilung unterstützen.