Regional & saisonal

Gute Gründe für Grünkohl

19. Dez. 2018 von

Grünkohl gilt als klassisches Wintergemüse und versorgt uns auch in der Weihnachtszeit mit besonders viel Vitamin C. Er enthält sogar mehr als doppelt so viel davon, wie eine Zitrone! Kein Wunder, dass das grüne Gemüse mit seinem herbsüßlichen Geschmack als Superfood gilt.

Gesundes Wintergemüse

Grünkohl weist mit 105 Milligram pro 100 Gramm nicht nur besonders viel Vitamin C auf. Er liefert darüber hinaus weitere wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Vor allem Vitamin A, Kalium und Kalzium sind darin enthalten.

Auch der hohe Anteil an Ballaststoffen wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Flavonoide, also sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften, sorgen zudem für einen niedrigen Cholesterinwert.

Einheimisches Superfood

Wozu Obst und Gemüse von weit her liefern lassen, wenn die gesunden Vitaminbomben direkt vor der Tür wachsen? Auch wenn exotische Sorten häufig besonders gehyped werden: Hierzulande wachsen ebenso besonders gesunde Lebensmittel, die einen weitaus geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

In Grünkohl steckt viel mehr, als man vielleicht glauben mag. Das typisch deutsche Gemüse gilt in den USA schon lange als absolutes Superfood.

Zudem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Grünkohl Krebserkrankungen vorbeugen kann. Er enthält nämlich einen hohen Anteil an Senfölen, die vorbeugend gegen Krebs wirken. Grünkohl soll sogar mehr krebsvorbeugende Substanzen enthalten, als Brokkoli, der dafür bisher bekannt war. Nach Angaben des „NDR“ enthalten die Grünkohlsorten Frostara, Neuefehn und Rote Palme besonders viele Senföle.

Späte Ernte bevorzugt

Geerntet wird Grünkohl meist ab Ende Oktober. Die niedrigen Temperaturen verleihen ihm durch verlangsamte Stoffwechselvorgänge ein besonders intensives Aroma. Dieses kommt durch einen höheren Zuckergehalt in den Blättern zustande. Besonders beliebt ist Grünkohl daher, wenn er nach dem ersten Frost geerntet wird. Wird der Kohl schon bei milderem Wetter geerntet, schmeckt er meist herber.

Einkauf und Lagerung

Wenn Du Grünkohl einkaufst, sollten die Blätter dunkelgrün sein. Außerdem kannst Du darauf achten, dass der Strunk nicht ausgetrocknet ist, denn dann ist der Kohl schon zu alt. Grünkohl aus biologischem Anbau enthält meist weniger Nitrat, es lohnt sich also genau hinzuschauen, ob das Gemüse konventionell oder biologisch angebaut wurde.

Dadurch, dass vor dem Verzehr Strünke und Stiele entfernt werden und der Kohl beim Kochen zusammenfällt, musst Du etwas mehr Kohl einplanen, als oftmals in Rezepten angegeben ist. Pro Portion solltest Du etwa ein halbes Kilogramm frischen Grünkohl einplanen.

Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich der Kohl einige Tage lang frisch. Besonders gut eignet er sich allerdings auch zur Herstellung von Konserven und Tiefkühlkost. So hast Du immer eine ordentliche Vitamin-Bombe auf Vorrat.

Grünkohl kochen

Um Grünkohl weiterzuverarbeiten, musst Du zunächst die Blätter vom Strunk lösen und diese gründlich waschen. Oftmals ist das Gemüse mit Sand verschmutzt, sodass sich eine kräftige Dusche unter dem Wasserhahn lohnt. Besonders dicke Blattrippen kannst Du anschließend herausschneiden. Anschließend kannst Du den Grünkohl in Salzwasser blanchieren, schmoren oder dünsten. Häufig wird er als deftige Wintermahlzeit serviert.

Grünkohl als „Raw-Food“

Damit er nicht zu viele gesunde Inhaltsstoffe verliert, sollte Grünkohl am besten nicht zu lange gekocht werden. Da passt es gut, dass er neuerdings eine beliebte Zutat für frische grüne Smoothies ist.

Grünkohlchips selber machen

Grünkohl muss nicht zwangsläufig zu einem deftigen Gericht zubereitet werden. Du kannst aus ihm auch eine gesunde Knabberei zaubern. Aus Grünkohl getrocknete Chips, sogenannte Kale Chips, sind sehr beliebt und lassen sich ganz einfach selbst zubereiten.

Dazu musst du die Blätter vom Strunk lösen, in mundgerechte Stücke schneiden und gründlich waschen. Damit sie schnell trocknen, kannst Du sie in eine Salatschleuder geben. Für einen besonders würzigen Geschmack lassen sich die Blätter nun mit einer leckeren Marinade verfeinern. Dazu mischst Du Olivenöl, Salz, verschiedene Gewürze und Kräuter. Für ein scharfes Geschmackserlebnis kannst Du Chili- und Paprikapulver wählen. Deutlich milder wird es, wenn Du stattdessen mediterrane Gewürze wählst. Besonders gut schmecken die Chips übrigens mit Mandel-, Erdnuss- oder Sesammus. Bei der Zusammensetzung der Marinade kannst Du ganz Deinen eigenen Vorlieben folgen.

Sind die einzelnen Blätter gut mariniert, kannst Du sie im Ofen oder einem Dörrgerät trocknen. Der Vorteil bei einem Dörrgerät ist, dass Du die Chips auch bei unter 42 Grad dörren kannst. So erhältst Du Rohkost Chips, in denen alle wichtigen Nährstoffe enthalten bleiben.

Im Backofen bei 130 Grad sind die Chips nach etwa 30 bis 40 Minuten knusprig. Im Dörrautomat bei unter 42 Grad kann es schon einmal bis zu 12 Stunden dauern.