Gemeinsam stark: Jetzt Strände & Gewässer vom Müll befreien

Die US-Umweltorganisation „Ocean Conservancy“ ruft am 16. September zum „International Coastal Cleanup Day“ auf. Das Ziel: Die Strände der Welt gemeinsam von Abfällen befreien – auch in Deutschland kannst Du teilnehmen!

Vor mehr als 30 Jahren hat die US-Umweltorganisation „Ocean Conservancy“ die größte freiwillige Meeresschutzaktion ins Leben gerufen: Den „International Coastal Cleanup Day“ (ICC). Seitdem haben fast 12 Millionen Menschen weltweit an dem jährlichen Küstenputz teilgenommen.

Allein im letzten Jahr sammelten über eine halbe Millionen Menschen aus 112 Ländern mehr als 8.346 Tonnen Müll von Stränden und aus dem Meer, aber auch aus Flüssen und Seen.

Auch in Deutschland beteiligten sich im letzten Jahr fast sechshundert Freiwillige an der Müllsammelaktion. Sie sammelten insgesamt mehr als 4.3 Tonnen Müll an Flüssen, Seen und Stränden. Die Funde reichten von Motorrollern über verrostete Einkaufswagen bis hin zu tausenden Zigarettenkippen.

Dass die Teilnehmerzahl 2016 so hoch war wie nie zuvor, liegt wohl daran, dass Plastikmüll in den Weltmeeren als die bedrohlichste Umweltveränderungen eingeschätzt wird, wie die aktuelle Umweltbewusstseinsstudie des „Umweltbundesamts“ zeigt: 74 Prozent der Deutschen stufen ihn als sehr bedrohlich ein, fast alle – 97 Prozent – sehen hier ein relevantes Umweltrisiko.

Vom Meer zur Müllkippe

Müll zu entsorgen kostet Geld und Aufwand, deshalb missbrauchen immer mehr Menschen die Gewässer unserer Erde als Müllkippe. Aber auch pure Achtlosigkeit und Verschwendung sorgen für eine immer größere Müllflut.

Weltweit landen jede Stunde rund 675 Tonnen Müll im Meer, wovon die Hälfte aus Plastik besteht, wie die Meeresschutzorganisation „Oceana“ annimmt.

Welche Ausmaße die Verschmutzung bereits angenommen hat, zeigen die riesigen Plastikinseln, die sich aus Plastikmüll im Meer bilden. In ihnen verfangen sich nicht nur unzählige Tiere, sondern sie geben auch giftige Chemikalien ins Meer ab.

Auch die Umweltschutzorganisation „Ocean Conservancy“, die zum jährlichen Küstenputz aufruft, warnt vor den Folgen der Vermüllung für die Tierwelt. So seien bereits 62 Prozent aller Seevögel, sowie 100 Prozent aller Meeresschildkröten mit Plastikteilen in ihren Körpern belastet.

Mitmachen in Deutschland

In Deutschland ist der „Naturschutzbund Deutschland e.V.“ (NABU) seit sechs Jahren beim „International Coastal Cleanup Day“ dabei. Gestartet hat der Küstenputz auf der Insel Fehmarn mit dem Projekt „Meere ohne Plastik“. „Solche koordinierte Sammelaktionen helfen, unsere Natur von gefährlichen Abfällen zu befreien und liefern wichtige Informationen über das Ausmaß und die Herkunft des Mülls“, heißt es auf der Website des NABU.

Viele NABU-Aktive wollen sich diesem Problem annehmen, selbst etwas gegen die Vermüllung unserer Meere tun und andere über die Folgen aufklären, sagt Lea Schenkelberg Referentin für “Meere ohne Plastik” vom NABU Deutschland.

So sei der “International Coastal Cleanup Day” bei vielen deutschen NABU-Gruppen an der Küste und aber auch im Inland zu einem festen Bestandteil in ihrem Jahresprogramm geworden.

Auch Lea Schenkelberg hat bereits an Strandreinigungsaktionen teilgenommen und diese organisiert: „Wenn man sieht wie viel Müll dabei jedes mal zusammen kommt ist dies immer wieder erschreckend, vor allem wenn man sich klar macht, welche Folgen für unsere Umwelt damit verbunden sind.“

So verwechseln beispielsweise Seevögel Plastikteile mit ihrer natürlichen Nahrung und verfüttern diese unverdaulichen Teile an ihre Jungen.

„Deshalb ist es von so großer Bedeutung, dass wir uns dafür einsetzen, dass wir vorsorgende Maßnahmen entwickeln, damit der Müll gar nicht erst ins Meer gelangt,” mahnt Schenkelberg. „Wir müssen Plastik anders einsetzten und zwar für langlebige, reparierbare und recyclingfähige Produkte.“

Informationen im Online-Portal und in der App

Wer teilnehmen möchte, findet auf dem Online-Portal www.gewässerretter.de oder in der „Gewässerretter-App“einen Überblick über alle Gewässer- und Küstenreinigungsaktionen.

Denn nicht nur an Deutschlands Küsten, sondern auch an Flüssen und Seen im Inland wird es am 16. September Reinigungsaktionen geben.

Im Online-Portal gibt der NABU auch Tipps zur Organisation eigener Sammelaktionen.

Sei auch Du dabei beim großen Küstenputz am 16. September!