Ernährung

Fenchel: Für ein gutes Bauchgefühl

11. Okt. 2018 von

Ob zu Fisch oder Fleisch – oder als Auflauf. Fenchel ist in der Küche vielfältig einsetzbar. Doch darüber hinaus ist die Knolle eine effektive Medizin – vor allem wenn der Bauch zwickt.

Ja, aber er mag es sehr sonnig, denn ursprünglich stammt das Doldengewächs aus dem Mittelmeerraum. Ist dafür gesorgt, gedeiht Fenchel auf fast allen Böden – und sieht im Gemüsebeet mit seinen tollen Blüten richtig prächtig aus. Diese und auch später die Samen locken eine Vielzahl von Insekten und Vögel an. Doch Achtung: Fenchel breitet sich mit seinen Samen schnell aus. Wer das nicht will, sollte frühzeitig ernten.

Was kann man beim Fenchel alles verwenden?

Allen voran die Knollen und die Samen. Die Auswahl an leckeren Fenchel-Rezepten ist quasi unerschöpflich. Ob als Auflauf oder als Beilage für Fisch und Fleisch – die Fenchelknolle ist ungemein vielseitig und kann roh oder gegart gegessen werden. Charakteristisch ist dabei der anisähnliche Geschmack. Wer besonders zarte Knollen möchte, häufelt seine Pflanzen mindestens zwei Wochen vor der Erne mit Erde an. Wichtig beim Zubereiten ist die gründliche Reinigung. Vor allem zwischen den Blättern finden sich gerne Sandreste. Die Samen hingegen werden hauptsächlich für den bekannten Tee genutzt, aber auch als Gewürz in Brot schmecken sie vorzüglich.

Aber Fenchel ist doch auch gesund, oder?

Sehr sogar. Wegen seiner tollen Eigenschaften wurde Fenchel sogar einmal zur Arzeneipflanze des Jahres gekürt und die heilende Wirkung schätzten bereits die alten Griechen. Ein Grund sind die ätherischen Öle – hauptsächlich Anethol und Menthol. Sie helfen bei Magen- und Darmbeschwerden, aber auch Atemwegserkrankungen. In der Stillzeit schätzen Mütter zudem die milchanregende Wirkung des Fenchels. Weitere Gute Inhaltsstoffe: Kalium, Betacarotin sowie Vitamin C und E.

Es gibt jedoch einen Wermutstropfen, denn das Bundesinstitut für Riskikobewertung rät aktuell von einem übermäßigen Genuss von Kräutertees ab. Der Grund: Bei Untersuchungen fanden sich hohe Konzentrationen von 1,2-ungesättigten Pyrrolizidinalkaloiden (PA). Das sind Pflanzeninhaltsstoffe, die von verschiedenen Pflanzen zum Schutz vor Fressfeinden gebildet werden und im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Die Gefahr geht jedoch nicht von Fenchel direkt aus, sondern stammt aus Verunreinigungen der Tees mit den Samen PA-produzierender Pflanzen.

Dieser Artikel von Phillip Bittner erschien zuerst im „enorm Magazin“.