Feine, gesunde Spargelzeit

Die Saison für die elfenbeinfarbene Stange ist eingeläutet. Wer hätte gedacht, dass kein anderes Gemüse in Deutschland eine so große Anbaufläche in Anspruch nimmt? Heute wecken wir die Spargellust!

Essbares Elfenbein, Gesundheitsbombe, Heilpflanze: Spargel hat es ganz schön in sich. Deshalb möchten wir als Erstes einige interessante und ungewöhnliche Facts über Spargeln auftischen:

1. Es gibt über 100 verschiedene Spargelarten. Bei der Benennung wird auch vor Hollywoodgrößen nicht halt gemacht: Die Sorte „Rambo“ zeichnet sich beispielsweise durch dicke Stangen mit mildem Geschmack aus. „Grolim“ ist zäh und eignet sich für den Bio-Anbau. „Rapsody“ darf keinen Gelbstich aufweisen und ist unempfindlich gegen Pilzkrankheiten.
2. Spargel ist eigentlich eine Giftpflanze – giftig sind aber nur die Beeren des Asparagus officinalis.
3. Spargel hat Stalker: Das „gemeine Spargelhähnchen“ und der „zwölfpunkt-Spargelkäfer“ findet man immer da, wo der Spargel auch ist. Leider wollen auch die Schmarotzer ihn auch aufessen.
4. Spargel wird deutschlandweit auf rund 22 Prozent der gesamten Anbaufläche angebaut. Das entspricht 25 000 Hektar.
5. Spargeln sind ganz schön kapriziös: Ursprünglich waren lediglich die grünen Stangen bekannt. Bis jemand vor 300 Jahren auf die Idee kam, die Spargeln in Erdwällen zu verbuddeln. Sie kamen nicht nur weiß heraus, sondern auch zarter im Geschmack. Aber mit eingraben alleine ist es nicht getan: bevor man ernten kann, muss man drei Jahre lang Zeit und guten Mist in die Pflege der Pflanzen investieren. Wenn die Spargeln dann wachsen, geschieht das sehr schnell: Bis zu sieben Zentimeter pro Tag. Nach kurzer Zeit muss man sie einzeln ausstechen und behutsam abtrennen.

Wann ist Spargelsaison?

„Kirschen rot, Spargel tot“, besagt eine alte Bauernregel. Das Ende der Spargelzeit ist daher auch in diesem Jahr der 24. Juni, der Johannistag. Der Beginn der Ernte ist man nach wie vor wetterabhängig, wenn auch etwas weniger als noch vor einigen Jahren: Häufig ziehen Bauern Spargel unter Folien und inzwischen arbeiten einige Spargelhöfe in Deutschland mit einer Bodenheizung, um den Start der Saison zu beschleunigen. Daher gibt es den ersten frischen weißen Spargel bereits ab Ende März/ Mitte April. Der offizielle Beginn für die Spargelsaison ist Mitte April. Jedoch bestimmt auch hier das Angebot die Nachfrage: je früher man den Spargel in den Läden sieht, desto begehrter ist er. Meist sind die Frühchen jedoch Importgut aus dem fernen Ausland, daher lohnt es sich, einige Tage mit dem Kauf zu warten.

Was macht Spargel so gesund?

Ein weiterer Fakt zur Gemüsediva: Spargel ist eine Heilpflanze, und das schon seit 5000 Jahren. Der Name „Asparagus officialis“ ist dafür das erste Indiz: der Anhang „officialis“ darf nur für Pflanzen gebraucht werden, die in der Medizin Verwendung finden. Spargel liefert Ballaststoffe, Folate, Kalium (gleichzeitig ein niedriges Natriumvorkommen) ein ausgezeichnetes Calcium-Magnesium-Verhältnis, B-Vitamie und bioaktive Pflanzenstoffe. Durch das günstige Mineralstoff-Verhältnis ist Spargel super gegen Verstopfung, Gallen- und Leberleiden, Diabetes oder Harnwegerkrankungen.

Noch einige Gesundheitsfacts des Spargels?

1. Spargel kann Nierensteine verhindern und/oder auflösen.
2. Spargel ist fast kalorienfrei.
3. Spargel führt zur Erhöhung des körpereigenen Glutathionspiegels. Glutathion ist ein körpereigenes Antioxidans, das gegen Krebszellen vorgeht und auch bei der Alzheimer Krankheit für positive Effekte sorgen soll. Eine Studie an der Rutgers University in New Jersey zeigte, dass die im Spargel vorhandenen rohen Saponine eindeutig Anti-Tumor-Aktivitäten haben und das Wachstum menschlicher Leukämiezellen eindämmen und verhindern können. Es gibt sogar Fälle, wo man ein Rückgang der Zellen festgestellt hat.
4. Spargel unterstützt die Leber bei der Entgiftung.
5. Das im Spargel vorhandene Inulin ist gut für unsere Darmbakterien und hilft mit, eine gesunde Darmflora zu erhalten.

Gaumenfreude: Zwei leckere Spargelrezepte

Sogar wenn man auf Diät ist, kann man beim Spargel richtig zuschlagen, denn er beeinflusst den glykämischen Index kaum. Ein leichtes, aber sehr feines Spargelrezept nachfolgend:

Spargeln aus dem Ofen: Rezept für 4 Personen

2 kg weißer Spargel

4 TL Butter

2TL Zucker (auch brauner Rohrzucker)

Salz

Zuerst den Spargel gründlich schälen und die Enden abschneiden. Den Ofen auch 200°C oder 180°C Umluft vorheizen.

Je zwei Bögen Alufolie übereinander legen und jeweils einen halben Teelöffel Butter darauf geben. 8 - 10 Stangen Spargel (je nach Dicke des Spargels) darauf legen. Jedes Bündel mit einem halben Teelöffel Zucker und einer guten Prise Salz bestreuen, dann den ersten Bogen Folie darüber verschliessen.

Auf den Rost im Ofen legen und 40 - 50 Minuten warten. Ob der Spargel gar ist, kann man testen, wenn man ein Päckchen ein bisschen biegt, je leichter das geht, um so weicher ist der Spargel.

Wer möchte, kann das gesunde Rezept noch klassich und diätunfreundlich mit Sauce Hollandaise ergänzen. Rezept hier.

Darf’s auch mal was Süßes sein?

Spargeln geben wider Erwarten ein tolles Dessert ab:

Spargeldessert: Rezept für 2 Personen

200g weißer Spargel

Salz und Zucker

120g Erdbeeren

20g Butter

2 EL Zucker

2 EL Orangensaft

4 Kugeln Vanilleeis

Zubereitung:

Spargel schälen und in schräge, 1cm dicke Scheibchen schneiden. Erdbeeren waschen, abzupfen, vierteln oder achteln.

Spargel in wenig Wasser mit Zucker und Salz kurz bißfest kochen.

Butter in einer Pfanne erhitzen, Zucker zugeben und karamellisieren lassen, mit dem Orangensaft ablöschen, leicht reduzieren. Spargel zugeben und leicht karamellisieren lassen.

Erdbeeren, Vanilleeis und Spargel auf einem Teller anrichten. Wer mag, kann mit Minze oder Melisse garnieren.

(Rezepte von Chefkoch.de)

Bon Appetit!

Quellen:

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/gesund-spargel-hat-bald-saison-901853447492.php

http://www.mrssporty.de/club/berlin-treptow/blog/show/spargelzeit-schoene-zeit/

http://www.spargel-kochen.com/infos-rund-um-spargel/wann-ist-eigentlich-spargelsaison.htm