Kleine Teilchen - große Gefahr

England verbietet Mikroplastik

15. Jan. 2018 von

Kleine Teilchen - große Gefahr. Dass Mikroplastik die Meere und seine Bewohner gefährdet ist bekannt. Nun macht sich die englische Regierung für den Schutz der Ozeane stark: mit einem offiziellen Mikroplastik-Verbot.

Die Plastikkügelchen sind nicht größer als 13 Mikrometer und sie verstecken sich oft hinter komplizierten Namen, in der Inhaltsliste unzähliger Kosmetikprodukte. Eigentlich haben die Mikroplastikpartikel auf unserer Haut nichts zu suchen – genauso wenig wie in Flüsse und Ozeane, in die sie durch den Abfluss gelangen und dort eine große Gefährdung für die Gewässer und die Gesundheit ihrer Bewohner darstellen.

Aber das Bewusstsein für die Bedrohung, die von den winzigen Teilchen ausgeht, scheint zu wachsen: Nachdem Neuseeland bereits im letzten Februar verkündete, den Gebrauch von Plastikpartikeln in Kosmetik ab 1.Juli 2018 zu untersagen, zieht nun auch England mit einem offiziellen Verbot nach.

Mikroplastik in der Produktion ab sofort verboten

Es ist weltweit das Stärkste, das bisher ausgesprochen wurde, so Sue Kinsey von der Marine Conservation Society zur New York Times – obwohl es sich nur auf bestimmte Kosmetika bezieht und Make Up und Sonnencreme beispielsweise außen vor lässt. Diese dürfen weiterhin mit Mikroplastik hergestellt werden, während alle „abwaschbaren”, alltäglichen Kosmetikprodukte spätestens ab Juli 2018 plastikfrei sein müssen. Dann ist der Verkauf von „microbeads”, wie sie in England heißen offiziell untersagt. Aus der Produktion werden die Plastikkügelchen schon vorher verbannt - nämlich ab sofort.

Es bleibt zu hoffen, dass auch andere Länder sich bald ein Beispiel an der Entscheidung der englischen Regierung nehmen. Bis dahin bleibt es die Aufgabe jedes Einzelnen die Umwelt und sich selber vor schädlichem Plastik zu schützen – durch eine bewusste Kaufentscheidung.

Hier hilft neben CodeCheck beispielsweise auch der BUND - Einkaufsratgeber, der sämtliche Produkte listet, die frei von Mikroplastik sind und die wir mit gutem Gewissen in unseren Einkaufskorb legen können. Die Alternative: einfach selbermachen.Wer Lust hat eigene, natürliche und nachhaltige Kosmetik herzustellen ist mit DIY-Sets wie beispielsweise vom Zero-Waste-Supermarkt Orginal unverpackt aus Berlin gut bedient, die jedoch auch im Online-Shop zu kaufen sind.

Doch nicht nur bei der Körperpflege ist Vorsicht gefragt: auch in der Waschmaschine können sich mikroskopisch kleine Plastikpartikel aus der Kleidung lösen und ins Grundwasser gespült werden. Ein spezieller Waschbeutel gegen Mikroplastik soll dies verhindern.

Dieser Artikel von Pia Wagner erschien zuerst im „enorm Magazin“.