Fischbestände schützen

Einkaufsratgeber Fisch: Das tischt der WWF auf

09. Juni 2016 von

Experten empfehlen einmal pro Woche Fisch zu essen. Doch welcher Fisch kann bedenkenlos gegessen werden – so das die Umwelt geschont wird? Der WWF hat einen Ratgeber für Konsumenten vorgestellt.

Einkaufsratgeber WWF

Damit Konsumenten mit gutem Gewissen Fisch essen können, hat der WWF einen Ratgeber für Konsumenten erstellt, basierend auf dem weltweiten Fischbestand.

Der Ratgeber ist entsprechend einem Ampelsystem aufgebaut. Mit den Farben grün, orange und rot wird definiert wie umweltverträglich der Konsum ist. Zu jeder einzelnen Fischart gibt es noch eine Kurzinformation, eine Übersicht über den Wildfang und die Zucht, als auch die ökologischen Auswirkungen.

Bedrohte Fischbestände

Laut WWF können Hering und Sprotte aus der Nord- und Ostsee bedenkenlos verzehrt werden. Bei vielen Arten kommt es jedoch darauf an wo der Fisch gefangen wird.

Die Bestände von Hai, Schnapper, Granatbarsch, Blauflossenthunfisch, Aal und Venusmuscheln stuft der WWF als stark überfischt ein – sie sollten nicht auf dem Teller landen.

Wildfisch als begrenzte Ressource

Wer lieber Wildfisch als Zuchtfisch konsumiert, kann sich auf das MSC-Gütesiegel verlassen. Trotz Kritik, ist es momentan das strengste Siegel betreffend dem Fang von Wildfisch (Codecheck berichtete). Momentan sind weltweit fast 30 Prozent der Bestände an Speisefischen überfischt.

Beim Wildfischfang entsteht immer eine große Menge an Beifang. Fast 40 Prozent des globalen Fangs sind unerwünscht gefangene Meerestiere wie Schildkröten, Delfine oder Wale.

Die gute Nachricht, wer nur einmal Fisch pro Woche isst, respektiert den Fisch als eine begrenzte Ressource und macht ihn damit nicht zur Alltagsnahrung.

Zuchtfisch

Das ASC Siegel entspricht dem MSC Label, aber für die Fischzucht. Fischzuchten sind aber nicht unbedingt eine Alternative zum Wildfang. Denn für die Fischzuchten, die sogenannten Aquakulturen, werden Futterfische benötigt. Diese werden oft nicht auf nachhaltigem Wege gefangen, was aber vom ASC Siegel toleriert wird, vor allem für die gezüchteten Lachse aus Norwegen oder Schottland. Dadurch werden das Meer und die Wildbestände belastet.

Eine weitere Belastung sind Medikamente, die in den Fischzuchten eingesetzt werden und frei ins Meer gelangen.

Der WWF empfiehlt, beim Zuchtfisch nur Tiere aus Bio-Aquakulturen zu kaufen sowie nur europäischen Karpfen und Bio-Forelle.

Ratgeber Greenpeace

Greenpeace hat 116 Fisch – und Muschelarten bewertet. Für den Ratgeber wurden die Farben grün und rot verwendet, für „noch empfehlenswert“ und „nicht empfehlenswert“. Falls dabei ein Fisch mit rot bewertet wird, gibt Greenpeace zum Teil eine passende Alternative an. Weitere Informationen gibt der Ratgeber zu den Fanggebieten, dem Fischbestand, der Fangmethode und aus in welchem Land der Fisch gefangen wird.

Der Ratgeber ist als Kühlschrankposter erhältlich oder als App fürs Smartphone.