Nachhaltig genießen

Ein Eis gegen den Klimawandel

13. Mai 2018 von

Wahrscheinlich gibt es kein grüneres Eis als Whapow. Und das nicht nur, weil es aus einer dunkelgrünen Eismasse besteht. Das Eis will ein Superfood-Snack sein und etwas gegen den Klimawandel tun. Sein Geheimnis ist eine Alge.

Zugegeben, der erste Anblick ist nicht wirklich verführerisch: wer ein Whapow-Eis öffnet, den erwartet eine schwarzgrüne Eismasse, die unweigerlich für Verwunderung sorgt: Huch?! Kann man das essen? Die Sorte Passionsfrucht mit Mango kennt man schließlich eher in gelb-orange. Trotzdem: losschlecken lohnt sich. Das Eis schmeckt wie ein gefrorener Smoothie. Und das Geheimnis hinter dieser ausgefallenen Farbe lüftet der kleingedruckte Hinweis „Mit frischer Spirulina“.

Algeneis mit Kakao, Passionsfrucht, Mango und Banane

Bekannt ist die Blaualge bislang eher als pulverisiertes Nahrungsergänzungsmittel oder in Tablettenform. Sie ist es, die das Whapow-Eis zu einem Superfood-Snack macht. In ihr stecken hochwertige Inhaltsstoffe, darunter 60 Prozent Proteine, essenzielle Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitaminen. Damit ist sie eine gesunde Alternative zu Fleisch, Fisch und Soja.

Ihr zweites Plus: Spirulina ist besonders nachhaltig. Für die Herstellung müssen weder Wälder abgeholzt noch Kunstdünger eingesetzt werden. Es reicht ein Bioreaktor, in dem sich mit nur 15 Litern Wasser ein Kilo Algen züchten lassen. Wer sie als Eis schleckt, tut darüber hinaus noch etwas Gutes im Kampf gegen den Klimawandel. Denn jedes Kilo Algen wandelt rund 1,5 Kilogramm CO2 in Sauerstoff um.

Die Whapow-Gründer Derek Blitz, Ingo Puhl, Eskil Puhl und Maurice Pfleiderer brachten diese einzigartigen Eigenschaften auf die Idee, Lebensmittel aus Spirulina herzustellen. Ein Problem musste dafür allerdings erst noch gelöst werden: In pulverisierter Form hat Spirulina einen relativ starken Beigeschmack.

Die entscheidende Frage war also: Wie lässt sich diese algige Note verhindern? Die Lösung brachte der Zufall. Einer der Whapow-Gründer leckte an einem gefrorenen Block frischer Spirulina-Algen und stellte fest, dass ihr Geschmack in diesem ungetrockneten Zustand völlig neutral ist. Die Idee zum Eis war geboren. Die vier Unternehmer mischten zu den Algen frisches Obst und Gemüse von Kleinbauern und stellen so einen gesunden, gefrorenen Snack her. Denn in das Eis kommen ausschließlich natürliche, reif geerntet Zutaten, die sofort gefroren werden. Auf Zucker, Farb-, Zusatz und Konservierungsstoffe wird vollständig verzichtet.

Das Whapow-Eis gibt es in den Sorten Passionsfrucht-Mango und Banane-Kakao. Ein 12er Pack kostet 39 Euro plus Versand.

Dieser Artikel von Xenia von Polier erschien zuerst im „enorm Magazin“.

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